Sonntag, 6. Mai 2018

Sri Lanka - Birds of Kandy...


Zahntempel
An Schlaf war diese Nacht nicht all zu sehr zu denken. Die Balkontür war nicht dicht und auch unterm Dach war ein großer Spalt nach außen. Draußen fuhren die ganze Nacht die Autos hupend an unserem Zimmer vorbei. Außerdem quälen uns anscheinend Moskitos, weil früh überall Blut an uns klebte. Wir hatten ohnehin vor, den Tag früh am Morgen zu starten, falls erneut der Monsun über uns herein bricht.
Blüten für Buddha 

Kandy Lake 



Also ging es bereits 7:15 Uhr los Richtung Zahntempel. Den Namen hat er daher, dass hier der Zahn des heiligen Buddhas aufbewahrt wird. Da die Sri Lanker zu 70% dem Buddhismus anhängen, pilgern alle ständig hier her um zu beten. So auch diesen Sonntag Morgen. Sie gingen in weißen Gewändern und mit Lotusblumen in den Tempel. Wir schlossen uns nicht an, um die religiöse Zeremonie nicht zu stören.




Mit einem Milchtee und ein paar Samosas (frittierte Teigtaschen) kamen wir am See von Kandy an. Was für ein Biotop. An jeder Ecke lassen sich andere Tiere beobachten. Riesige Warane, Schildkröten, Streifenhörnchen und allerhand Vogelarten, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Sitzen, gucken und fotografieren. Perfekt!




Uns zog es die Hügel hinauf. Wir kamen an einigen kleinen Tempeln vorbei. Überall sprangen weiß gekleidete Kinder herum. Was machen die hier? Wir wissen es nicht. Durch Schotter bahnten wir uns den Weg und kamen an einem kleinen Stupa (buddhistisches Gebäude, was einer Glocke gleicht) an. Dort waren sie: unsere ersten Affen. Jedoch leider zu weit oben in den Bäumen.




In den Hügeln gibt es schöne Aussichtspunkte mit Blick über die chaotische Stadt und den See. Hier entdeckten wir den Royal Palace Park. Man sollte annehmen, dass es sich um einen ganz normalen kleinen Garten handelt. Aber nein, uns war es fast schon peinlich hier zu sein. Überall saßen junge Paare und turtelten und knutschen miteinander. So viel zu Sri Lanka und seine zurückhaltende Art. Selbst die Anzugsordnung ist nicht die, die einem vorab offeriert wird. Viele haben kurze Röcke an und sind ziemlich emanzipiert.
Blick vom Großen Buddha 

Central Market 



Von hier nahmen wir uns ein Tuk-Tuk zur großen Bhudda Statue, die mit ihren 30 Metern hoch über der Stadt trohnt. Natürlich dürfen die heiligen Stätten nicht mit Schuhen betreten werden, dafür von zig kleinen, weiß gekleideten Kindern, die versuchten die Leute zu erschrecken. Nach einem Abstecher zum Markt und die Taschen voller Früchte, war Mittagspause angesagt. Die Hektik des Verkehrs und die Hitze macht einem wirklich zu schaffen. 5 kleine Mangos kosten übrigens 0,25€, 1 kg Minibananen 0,50€, eine kleine Wassermelone 0,40€ und ein Sandwich 0.35€. Aber irgendwie haben wir bei den Preisen fast ein schlechtes Gewissen.


Ja, genauso wie es aussieht


Den Nachmittag verbrachten wir im Udawatta Kele Sanctuary, einem 105 Hektar großem Naturreservat. Es grenzt gleich an die Stadt an, aber hat so viel Natur und vor allem Tiere. Eine wilde Horde begrüßte uns sogar noch außerhalb des Waldes und verfiel in einen Bandenkrieg. Ca. 50 Ceylon-Hut-Affen lieferten sich in den Bäumen, Büschen und auf der Straße wilde Kämpfe. Was für ein Spektakel. 




Im Wald selber hatten wir das große Glück, auf unserer 2 stündigen Tour alles zu sehen, was die Natur hergab. Schmetterlinge flatterten im Dschungel. Papageien hingen in den Baumkronen. Ein Reh lief uns über den Weg und Wildschweine mit Frischlingen wühlten im feuchten Boden. Die Landschaft war geprägt von Gummibäummen, Lianen, Farn und Jackfruits. Das tollste war der Klang. Tausende Insekten zirrbten, es donnerte über uns und von der Ferne hörte man aus den unzähligen Tempeln die Mönche singen.

Jackfruit 

200 Jahre alte Bäume 

Riesenbambus 
Heute war ein fantastischer Sonnenuntergang. Sehr mystisch, wenn man dazu am Zahntempel steht, die abendliche Zeromie per Lautsprecher übertragen wird und die Sonne golden hinter den Hügeln verschwindet. Im übrigen sehr erstaunlich, wie so viele Religionen an einem Ort leben. Hindus, Buddhisten, Moslems und Christen. Das dies leider auch hier nicht immer gut geht, zeigte sich vor einigen Wochen als in Kandy der Ausnahmezustand ausgerufen werden musste.
Sonnenuntergang in Kandy