Freitag, 2. August 2019

Haines - Angekommen in Alaska...


Frühstück 
Heute war der große Tag. Wir fahren nach Alaska. Die Kilometer zogen sich durch die schier endlosen Wildnis. Wir vertrieben uns unsere Zeit mit Hörbüchern und erraten von Jelly Bean Geschmacksrichtungen. Das sind kleine Dragees, die es in hundert Sorten gibt und wir uns einen bunten Mix gekauft haben.


Champagne Indianer Reservat 


Ab und an machten wir mal einen Abstecher, zum Beispiel nach Champagne, einen Indianer Reservat. Außer Holzhütten und Schneemobilen gab es aber nichts großartiges zu sehen. Einmal dachten wir einen Bären gesehen zu haben. Als wir umkehrten, war er jedoch verschwunden. Weiter, am Creek Canyon gab es wieder einmal eine alte Brücke zu bestaunen, die aus Goldrauschzeiten stammt. Hier wurde uns bewusst, dass jeder, der aus dem Auto bzw. Camper stieg mit einer Hülse Bärenspray ausgestattet war. 
Anscheinend befanden wir uns jetzt im Grizzly Land, was durch Schilder zumindest immer wieder angezeigt wurde. Wir hatten nichts dergleichen an Bord. 

Baustelle 

Pine Lake 


Der nächste große Halt war eine Baustelle. 20 min warten und nur 10 Autos mit uns. Mehr kamen nicht. Die die da waren sprangen aus dem Auto, machten Highway Bilder oder rannten im Wald herum. Bis ein grelle Ruf kam, dass es weiter geht. Alle sind so herrlich gelassen hier. 

Haines Junction 


Kluane Nationalpark 








Nachdem sich riesige schneebedeckte Berge vor uns auftaten, hielten wir am Pine Lake. Hier ließ es sich aushalten. Niemand da, außer zwei Kajaks und zwei Hunde. Wenig später landeten wir in Haines Junction, ein kleiner Ort mit 589 Einwohnern und für uns vorerst das Ende des Alaska Highways, denn der führt ab hier weiter nach Fairbanks. 









Kathleen Lake 

Wir besuchten das örtliche Besucherzentrum und waren, wie so oft erstaunt, wie liebevoll diese Einrichtungen gestaltet sind und wie viel man von der Region, Flora und Fauna erfährt und das alles kostenlos. Obendrein gibt es noch mitten im Nirgendwo Wlan. Hier ist auch die Territorium verschiedener Stämme der First Nations, die schon seit 1000 Jahren hier leben. Wir suchten einen kleines Deli auf und holten ins Mittagessen für einen schönen Rastplatz. 





Ab Haines befanden wir uns mitten Mitten im Kluane Nationalpark, in dem der höchste Berg Kanadas, der Mount Logan mit 5959 Metern, beherbergt liegt. Es war eine grandiose Fahrt durch die gletscherbedeckten Berge. Hier und da machten wir Halt an türkisfarbenden Seen und genossen einen Spaziergang bei Sonnenschein. 


Dezadeash Lake 




Nach unzähligen Kilometern befanden wir uns auf einem Hochplateau, dem Spatsizi Plateau. Wir wissen nicht genau wie hoch wir waren. Aber es wuchs kein einziger Baum mehr. Um uns ragten 2200 Meter hohe Berge empor. In einer Stunde fuhren 3 Autos und ein Radfahrer an uns vorbei. Sonst nichts. Wir waren glücklich. Legten uns auf die Straße und hofften nicht von einem Erdhörnchen ertrampelt zu werden. Es war so unwirklich diese Landschaft. 






Nachdem wir das Plateau hinter uns ließen, erhebten sich die Takhinska Mountains, die mit unzähligen Gletschern bedeckt waren. Was für ein Ensemble. Von hier waren es nur noch wenige Kilometer bis zur Grenze nach Alaska. Und wir erlebten die wahrscheinlich schnellste Einreise in die USA. Der Officer schaute auf die Pässe, fragte uns etwas zu unserer Route. Wir mussten noch kurz ins Büro wegen der Fingerabdrücke und dem Passbild, 6$ für die Einreise bezahlen und einen Touristenstempel im Pass abholen. Dies alles unter sehr freundlichen Bedingungen. 




Haines, AK


Jippppppiiii, wir sind in Alaska und freuen uns total nach ca. 4450 km haben wir es geschafft! Nun musste man sich jedoch wieder an das Meilensystem gewöhnen und Benzin gibt es auch nur noch in Gallonen. Aber halb so wild. Und wir haben die nächste Zeitzone durchfahren. Ab jetzt - 10 Stunden. Die restlichen Kilometer nach Haines, das auf einer Halbinsel im Chilkat Inlet liegt. Hier ist Endstation. Der einzige Weg hinaus führt auf der Fähre, die nicht ablegen kann. Wir fuhren entlang des kleinen Hafens und die Luft roch toll nach Salz und Fisch. 



Viel gibt es hier nicht zu sehen oder doch! Eine unsagbar schöne Fjordlandschaft, viel Natur und chillige Leute. Uns zog es noch etwas am Wasser entlang bis wir uns noch ein typisch amerikanisches Abendbrot gönnten - Käseschinkentoast und Burger. Wir können jetzt bereits sagen, dass sich die weite Fahrt von Whitehorse gelohnt hat, obwohl wir alles zurück müssen. Aber warum wir eigentlich hier sind, erleben wir hoffentlich morgen früh



Sonnenuntergang am Campingplatz