Mittwoch, 7. August 2019

British Columbia - Wie man die Einsamkeit zu schätzen lernt...


Heute hieß es zeitig aufstehen und so krochen wir schon um 5 Uhr aus den Federn. Wir wollten pünktlich zur Öffnung der Aussichtsplattform am Fish Creek sein und erneut unser Glück versuchen auf Grizzlys zu stoßen. Da hier eine Tafel mit Sichtungen hängt, konnten wir vernehmen, dass gestern Abend auch nur noch 4 Schwarzbären den Fluss aufgesucht haben. Wir blieben 2 Stunden. Weit aus weniger lang, als die Hartgesottenen, die es den ganzen Tag aushalten. Aber länger als Touris in Flip Flops. Kein Bär ließ sich blicken.












Lachse sehen irgendwie komisch aus 

Unsere letzte Chance Grizzlys in Alaska zu sehen, ist damit verebbt. Aber wir hatten ja zwei wunderschöne Babys und ihre Mutter in Banff gesehen. Das sollte reichen. Wir sind trotzdem über jeden einzelnen gefahrenen Kilometer in diesem wunderschönen Bundesstaat dankbar. Der Nebel tauchte die Küste in eine verwunschene Landschaft und wir fuhren zurück nach Stewart, wo wir uns erstmal ein gutes Frühstück gönnten. Ein toller Laden mit allerhand Antiquitäten ausstaffiert. 

Toastworks, Stewart 












hier noch die Warnung 


Nachdem wir dann auch noch unser Auto mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet hatten, ging es die 65 km zurück, bis wir wieder auf dem Highway 37 Richtung Süden fuhren. War waren kurz vor der Kreuzung zum Highway, wo heute richtig viel los war: Baustellenfahrzeuge, Wohnmobile, Biker, Lkws. Schließlich ist es hier die einzige Tankstelle weit und breit. Da steht ein Schwarzbär auf der Straße und hinter ihm drei kleine Babys. Sie guckt links und rechts und dann gehen alle aufgereiht über die Straße. Fantastisch! 

und da sind sie schon 


Wir hielten an einer Lachsbarriere, ein riesiger von Menschenhand geschaffener Wall soll Lachse daran hindern im See zu stranden und den richtigen Weg zum Fluß zu nehmen. Die Fische versuchen es natürlich trotzdem und springen der Reihe nach den Wasserfall hoch, bevor sie aufgrund der Wucht zurückgedrängt werden. 

Bärenfell 


Da wir mittags so hundemüde waren, suchten wir uns einen Schlafplatz an einem kleinen See. Irgendwie hatten wir verdrängt, dass sich eine Auto bei 25 Grad Außentemperatur extrem aufheizt. Also blieben wir nicht lange liegen. Vielleicht auch gut so. Um uns herum war auf dem Boden Bärenfell verstreut. 

Gitwangak Battle Hill 




Wir befanden uns mitten im Land der First Nations. Ab und an kamen kleine Siedlungen in denen Totempflähle und alte historische Holzhäuser beherbergt sind. Leider war für uns hier aber auch der Zeitpunkt gekommen, wieder zurück in der Zivilisationen zu sein. Ob uns das gefallen hat? Überhaupt nicht. 
Kitwanga 


Plötzlich wurde die Stimmung ziemlich schlecht. Kein See mehr ohne Menschen, Verkehr auf den Straßen und weit und breit kein staatlicher Campingplatz mehr bzw. Niemandsland, wo man stehen darf. Wir wollten unsere Freiheit zurück. Was uns am ersten Tag so sehr Angst gemacht hat, vermissen wir nun schmerzlich. Obwohl immer noch alles groß und weit erscheint, ist es irgendwie doch zu eng. 

Hagwilget Canyon Bridge 

Wir haben ewig überlegt, wie wir die nächsten Tage gestalten. Gern hätten wir Gas gegeben, weil die Fahrt durch Whistler noch touristenüberströmter wird. Eher in Vancouver zu sein, war auch keine richtige Option. Eigentlich wollten wir am Meer entlang fahren. Leider können wir dafür keine Fähre mehr buchen. Ab Vancouver ist Sackgasse. Dann geht es nur aufs mehr Meer oder in die USA. 


Hazelton 



Also versuchen wir das Beste daraus zu machen und uns wieder an Menschen zu gewöhnen. Heute haben wir zumindest einen wunderschönen Gemeindecampingplatz in Smithers direkt am Buckley River, gefunden.


Crabcakes 

unser heutiger Schlafplatz