Donnerstag, 1. August 2019

Goldrausch am Yukon River...


Dicker Nebel hatte die Landschaft heute Morgen eingehüllt. Wir haben prima geschlafen. Es ist so eine herrliche Ruhe im Wald. Und ein Bär unterbrach auch nicht unsere Nachtruhe. Das Auto ist Gold wert. Sobald die Türen zu sind und wir in unserem bequemen Bett liegen ist nur Stille da. Durch das Rückfenster können wir die wippenden Bäume im Wind beobachten.
 
Schilderwald von Watson Lake 

Heimat 


Wir fuhren die paar Kilometer zurück nach Watson Lake. Schließlich mussten wir wieder einmal tanken und das Wlan des örtlichen Gemeindezentrums strapazieren. Das war aber wie erwartet extrem lahm. Zum Wetter gucken hat es gereicht. Nach einem kurzen Einkauf im Dorfsupermarkt machten wir uns auf den Weg ins 430 km entfernte Whitehorse. 



Little Rancheria Falls 
Aber erst schlenderten wir noch durch den Schilderwald, eines der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Alaska Highways. Hier wurde ursprünglich von Soldaten ein Wegweiser zur Heimat aufgestellt. Mittlerweile befinden sich dort aber 80.000 Schilder aus aller Welt. Wir fragten uns, wie man die großen Ortseingangsschilder deutscher Städte ins Flugzeug bekommen hatte. 



Gleich hinter Watson Lake zeigte sich das Yukon Territory wieder von seiner schönsten Seite und stand für den Inbegriff kanadischer Freiheit. Wenig später fuhren wir durch bergiges Terrain. Auf den weiteren 200 km passierte nichts. Wir schlürfen Kaffee, sangen zu Roadmusik und erfreuten uns an dem fantastischen Wetter. 
Morley River 

Teslin 

Unseren ersten Stopp machten wir an den Little Rancheria Falls. Nach einem kurzen Spaziergang zu den Wasserfällen gab es erstmal Frühstück, bevor wir uns auf die nächsten 250 km machten. Wir wollten zeitig da sein, da wir uns noch etwas in Yukons Hauptstadt umsehen wollten. Wir fuhren entlang des mächtigen Teslin Sees, der scheinbar nie enden wollte. Er ist schließlich 144 km lang. Irgendwie fühlte man sich hier auch nicht mehr wie in Kanada, wenn man an so einem warmen Tag am Ufer saß.


Teslin Lake 

15:30 Uhr kamen wir auf unserem Campingplatz an, den wir uns heute Morgen ausgesucht hatten. Wir brauchten mal wieder eine Dusche und der schöne, von Luxemburgern geführte Platz, kam uns gelegen, zumal er sich etwas außerhalb der Stadt befand. Nun sind wir da, am wahrscheinlich nördlichsten Punkt unserer Reise - Whitehorse und somit am legendären Yukon River. Noch immer befindet sich die S.S Klondike, ein alter Schaufelraddampfer, am Rand der Stadt, der während des Goldrausches Fahrt auf Dawson City genommen hatte. 
Miles Canyon 



Yukon 








Wir fuhren zum Miles Canyon, durch den den sich der mächtige Yukon durchschlängelt. Hier gibt es auch eine kleine Hängebrücke, die man überqueren kann. Weiter ging es in die Stadt, die mit vielen Wandmalereien, vor allem aus Goldrauschzeiten verziert ist. Und genau in diese Zeit fühlt man sich hier teilweise zurück versetzt, angesichts der historischen Häuserzeilen.
Standesgemäß! 

Whitehorse 



S.S. Klondike 

Heute gönnten wir uns mal ein Abendessen. Aber nichts Kanadisches. Dies hätte unser Reisebudget bei weitem überstiegen. Schließlich investieren wir gerade in Erdöl. Wir entschieden uns für mexikanische Essen. Dann fuhren wir noch einkaufen und zurück auf unseren Zeltplatz. Dabei zeigte unser Tacho die wahnsinnige Zahl von 4000 zurückgelegten Kilometern. Wir hoffen die 8000 km zu knacken. Rein rechnerisch müsste dies möglich sein.
Whitehorse von oben 


Morgen geht es dann über die US amerikanische Grenze, das erste Mal nach Alaska, genauer nach Haines. Eigentlich hatten wir vor mit der Fähre die 60 km ab Haines durch den Lynn Canal zu fahren. Leider streikt das Schiffspersonal. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, die 400 km nach Whitehorse und weitere 100 km bis zum nächsten Abzweig nach Süden zurück zu fahren. Aber dies hatten wir bereits bei Reiseantritt einkalkuliert. Straßen gibt es eben nur wenige und zuverlässige Transportmittel ebenso nicht.

der Wahnsinn nach 10 Tagen