Dienstag, 27. Juli 2021

Versöhnt mit Montenegro...

km 2.594 - Montenegro

Kathedrale Bar 

Heute Morgen haben wir lange überlegt, ob wir noch die 20 km bis in den Küstenort Bar fahren. Der Verkehr ist so nervig, dass wir überlegten uns lieber vom Meer in die Berge zu verziehen. Im Internet entdeckten wir aber dann diese grandiose Kirche und fuhren doch.






Und natürlich dauerte es nicht lange und wir steckten wieder im Verkehr fest. Ab 10 Uhr muss so oder so die Polizei alles regeln, weil die Badegäste fahren und vor allem parken wie sie wollen. Insgesamt ist hier auch eine sehr hohe Polizei Präsenz. Vielleicht liegt es auch an den Unfällen, die nicht selten sind.

Preisüberblick - 2x Kaffee und Wasser dazu


ach, war das gemütlich 


















Wir kamen in Bar an und waren froh hier zu sein. Die Kathedrale St. Johannes war wirklich wunderschön und passte irgendwie überhaupt nicht in diese Gegend. Drin war gerade eine Messe, die mit Lautsprechern nach draußen übertragen wurde. Das schaffte eine besondere Stimmung.


altbewährte Bild der Küste 


Wir liefen am Strand lang, der hier echt leer war, und entdeckten eine wunderschönes Café mit dem Namen "le petit chateau". Es war soooo gemütlich hier, dass wir erstmal bis 11 Uhr hier sitzen blieben und frühstückten.

Lake Skadar 



Übrigens ist das Essen in Montenegro köstlich und auch echt preiswert. Alle Lokale haben sehr viel Stil und die Speisen haben eine hohe Qualität. Deswegen kochen wir gerade kaum noch selbst auf unserem Gaskocher.

Hier war es noch etwas breiter. 



Dann ging es für uns zurück wieder mitten ins Verkehrschaos. Aber es dauerte nicht lange, da hatten wir Montenegro für uns fast alleine. Wir landeten am Skadar See. Der ist so riesig, dass eine Hälfte in Albanien liegt. Seine Besonderheit sind die vielen Kanäle, die durch Teppiche von Seerosen entstehen.





Eigentlich kann man hier Bootsfahrten unternehmen. Aber irgendwie war uns das mit 3 Stunden zu lange, viel zu heiß (heute neuer Rekord mit 41,5°C) und man hat das Boot nicht für sich alleine. So entdeckten wir eine Bergstraße, die zwar 30 km lang, kurvig und sehr eng ist, aber von oben (300m Höhe) eine wunderschöne Aussicht auf den See bietet.




Der Rest war, sagen wir mal abenteuerlich. Ich saß auf der richtigen Seite. Also auf der zum Felsen. Rechts von mir jedoch war teilweise weder eine Absperrung, noch Platz für zwei Autos nebeneinander. Man konnte fast nur 30 km/h fahren, damit man heil irgendwo ankommt.


350m über dem Abgrund 

ca. 650 hoch 



Dafür war die Aussicht auf die Windungen der Kanäle  grandios. Irgendwann landeten wir wieder auf einer großen, gut ausgebauten Straße, die wenig später in einer 10 km lange Schotterpiste endete. Nee, nichts wie weg.

Kloster Ostrog 




Also weiter auf kleinen Straßen, die wieder das Ausmaß der Bergstraße einnahmen. Und dann wollten wir doch noch zum Ostrog Kloster, es liegt genau am Abhang des Prekornica Gebirges. Und wie Abhang war auch die gesamte Strecke. Binnen weniger Kilometer ging es für uns nochmals 500 Meter bergauf. Das Kloster war wunderschön und wie in Stein gemeißelt.


Schön, wie sich die Straße absenkt. 


Es war schon spät. Wir mussten uns endlich mal was zum Schlafen suchen. Und das ist hier ja so eine Sache. Außerdem waren wir schon den ganzen Tag auf der Suche nach Filzgleitern. Finde so was mal hier. Das kennt niemand. Und doch, wir wurden fündig. Ein deutsches Qualitätsprodukt in einem Handwerkerladen.




Wir haben unser Tagesziel heute nicht ganz erreicht. Aber das ist nicht schlimm. Noch sind die Touren nur mit wenigen Kilometern geplant. Bloß gut. Hier kommt man ja nicht vorwärts. Jetzt stehen wir in einem kleinen Dorf mitten in Montenegro auf einer Wiese hinter einem Gasthof.

Made in Germany 

Drückend!