Montag, 18. Juli 2022

Happy Life Index...

 km 1.202 🇫🇮 - Salo bis Pori 

Vähäjärvi 

Es war eine wahnsinnig ruhige Nacht. Am Morgen zog Nebel über den See und der Wald erwachte. Wir tranken Kaffee, aßen finnischen Milchreis mit eben gesammelten Heidelbeeren und starteten ausgeruht in den Tag.

 
Matildanjärvi 




Für uns ging es weiter nach Norden. Auf dem Weg dorthin nahmen wir zum wiederholten Mal wahr, dass jede noch so kleine Ortschaft über Lieferboxen der großen Supermarktkette verfügt. Das heißt du bestellst dir deine Lebensmittel und kannst sie in der Dorfmitte abholen. Perfekt für fehlende Infrastruktur. Warum gibt es das bei uns nicht?


Fuchs 



Drohne 


Wir kamen zum Matildanjärvi einem See im Teijo Nationalpark. Es war so schön hier im Moos an den Felsen spazieren zu gehen. Übrigens sind diese Naherholungsgebiete und manche einfache Waldseen immer perfekt ausgestattet. Es gibt Umkleidekabinen, Komposttoilette, Sitzbänke, Saunen, Grillplätze, Schutzhütten und Boote zum Ausleihen. 

 


Markthalle Turku 


Die Lebensqualität in Finnland scheint wirklich sehr gut zu sein. So besagt es ja auch der Happy Life Index. Da liegt das Land auf Platz 1. Nicht verwunderlich. Überall befinden sich richtig angelegte Fahrradwege, öffentliche Toiletten gibt es sehr viele und zwar kostenlos. Es gibt in jedem Supermarkt eine Maschine für frischen Orangensaft und Rollstühle falls man nicht gut zu Fuß ist. Und es gibt ein extra Abwurf in öffentlichen Mülleimern für Pfandartikel, die man los werden will.

 




Wir fuhren entlang Getreide- und Rapsfelder, die hier noch nicht mal in voller Blüte stehen. Alle 200m waren sie wieder, diese bedrohlichen gelben Elchwarnschilder. Verkehrsschilder sind übrigens hier in zwei Sprachen - Schwedisch und Finnisch. 6% der Einwohner stammen nämlich ursprünglich aus dem Nachbarland. 

 




Wir kamen nach Turku, die zweitgrößte Stadt des Landes mit über 300.000 Einwohner. Während du dich eben noch in der Natur befindest, stehst du 1 km weiter mitten in der Altstadt. Sagenhaft. Zudem kommt hinzu, dass es hier so ein gemütliches Autofahren ist. Jeder fährt ganz vorsichtig, Parkplätze gibt es überall bei nur wenigem Verkehr. Die Stadt selbst war wunderschön.

 




Naantali 



Erstaunlich ist hier im Norden immer wieder das Verhältnis der Bewohner zum Wetter. Während wir bei 15 Grad am Morgen noch dicke Jacke trugen, liefen die meisten bereits mit kurzen Hosen durch die Gegend. Wir entdeckten die kleine gusseiserne Markthalle und mussten unbedingt was essen. Es wurde gebratener Lachs mir Kartoffelbrei, Möhren und Salat. Wir haben noch nie so guten Lachs gegessen. Zum Essen dazu gab es Kaffee. Auch hier ist Finnland auf Platz 1 des pro Kopf Verbrauches.

 





Wir liefen über den Bauernmarkt der Stadt. Angeboten werden gerade Erbsen, Kirschen und vor allem Erdbeeren. Berechnet werden sie komischerweise in Litern. Für uns ging es weiter in die Städtchen Naantali und Uusikaupunki, die malerisch an der Ostsee liegen. Der Weg dorthin geht über unzählige Inseln, die mit Brücken verbunden sind. Hier und da liegen Schiffe in kleinen Häfen und Vögel fliegen im Wind. An den Klippen der Schären sind fantastische Holzhäuser mit Veranden aufs Meer erbaut. Hin und wieder enden hier aber auch die Straßen, die dich nur noch über Schotter weiter führen.

 


Inselfahrt

Die Stellplatzsuche gestaltete sich heute schwierig. Direkt an den Dünen war übernachten verboten. Die zwei Campingplätze waren zu voll und nicht so schön. Also suchten wir irgendwo auf den Inselchen eine Bleibe. Es ist zwar nicht so schön wie gestern. Aber uns liegt das Meer zu Füßen.



Schlafplatz für heute