Freitag, 22. Juli 2022

Holz hin, Holz her...

 km 2.648 🇫🇮 - Punkaharju bis Koli 


Der Morgen war so fantastisch wie der Abend aufgehört hat. Wir hatten Ruhe, keine Menschenseele und einen tollen Blick weit über den See. Wir machten das, was wir jeden Morgen taten: waschen, Tee und Kaffee kochen und Tedward wieder als reisefähig umbauen.

 
Punkaharju 


Nach einem Drohnenflug über die schmale Straße die Punkaharjus Inseln miteinander verbindet, fuhren wir ins 30 Kilometer entfernte Savonlinna. Diese Kleinstadt ist bekannt für ihr Schloss, das mitten in den See erbaut wurde. Wir gingen eine Weile spazieren und trafen auf den kleinen Hafen von wo man aus Schifffahrten auf den See unternehmen kann. Alle aßen hier Krapfen, oder wie der Finne zu sagen pflegt, Lördsy. Wir setzten ins einfach dazu und taten es ihnen gleich.

Savonlinna

Vogelhaus 




In Finnland gibt es übrigens in jeder Stadt einen zentralen Marktplatz, der auch als solchen genutzt wird. Hier wird alles angeboten: T-Shirts, Obst und Gemüse, Backwaren, Schmuck, Handgemachtes, Angelzubehör oder Flohmarktware. 



Lördsy


alles zum Schnapsbrennen 

Boot Tanke 

Für uns ging es weiter in einen Tokmanni Markt. Hier gibt es wirklich alles, was der Finne im Alltag so benötigt: Wassersport- und Campingausrüstung, Angelbedarf, Utensilien zum Beerensammeln und zum Einwecken, alles was man zum Schnapsbrennen benötigt und Insektenschutz. Es war toll darin zu stöbern.  

 

Fähre über den Saimaa 



Dies alles wird zum Beispiel im Linnansaari Nationalpark bei benötigt. Dort hielten wir in Oravi, einer niedlichen kleinen Marina. Familien betankten ihre Boote, luden Kühltaschen und Angeln auf und schipperten auf den Saimaa, dem größten See Finnlands. Hier gibt es übrigens auch eine Robbenkolonie, die nur hier beheimatet ist. 

 

Varkaus 



Ziemlich schnell endete die Straße für uns und wir hatten die Gelegenheit auf einer der gelben Fähren Platz zu nehmen und auf das andere Ufer bringen zu lassen. Die Fähren gelten hier nämlich als sowas wie Straßen und ihre Nutzung ist kostenlos. Anders als in Norwegen, wo sie teilweise ziemlich viel Geld kosten. Diese hier war kabelbetrieben und konnte ca. 6 Autos fassen.

 

Koli Nationalpark 




Bei der Brückenüberfahrt in Varkaus sahen wir, dass die Schleuse gerade gefüllt wird, drehten um und wollten mal gucken wie so ein Boot von einem See zum anderen gelangt. Es war aber nicht nur irgendein Boot. Es war ein 100m langer Holztransport. Es war wirklich sehr interessant, diese Massen dort durch den Kanal zu zwängen und durch den Schub das Boot nicht zu zerquetschen.





Da es morgen regnen soll, zogen wir durch und fuhren volle Kraft voraus in den Koli Nationalpark. Dort angekommen unternahmen wir also heute schon die Wanderung hoch über dem Pielinen See. Vom Parkplatz aus fährt dich kostenlos eine Standseilbahn auf den 347 hohen Berg Koli. Dort oben kann man zwischen Felsen laufen und oft auch klettern und einen fantastischen Blick auf den See, der übrigens So groß wie Madeira ist, genießen.

 




Im Park selbst darf man nicht übernachten. In der näheren Umgebung gab es nichts Schönes. So suchten wir uns den Waldcampingplatz am Seeufer und stehen nun unter hochhaushohen Kiefern und genießen nach einem kurzen Regenschauer die Abendsonne. Gegen die Plagegeister (Knots und Mücken) haben sich Räucherspiralen bewährt und unser Stichheiler, der über Hitze das Jucken vergessen lässt.


Bit away 



Preiselbeerschaum