Sonntag, 31. Juli 2022

Wenn das Schiffshorn drei Mal tutet...

 km 6.025 🇳🇴 - Storslett bis Bardufoss


Nach einer ruhigen Nacht steuerten wir die Europastraße 6 Richtung Süden. Morgens ist es am schönsten. Es ist nämlich leer. Ab 10 Uhr machen sich die anderen Urlauber auf den Weg, sodass wir freie Bahn hatten. Naja bis auf die Schafe, die noch ganz schläfrig am Straßenrand herum lagen. In der Ferne rinnen duzende Wasserfälle die steilen Hänge hinab.





Wir kamen an den Lyngenfjord mit dem gleichnamigen Bergmassiv. Schon letztens hat uns diese Strecke sehr begeistert. Hinter jeder Kurve zeigen sich neue spektakuläre Ausblicke. Mit einem Boot benötigt man wahrscheinlich 5 min an das andere Ufer. Mit dem Auto sind es 30 km einen Fjord zu umfahren.

 






Das tolle an Norwegen ist, dass du nichts planen musst. Alles für das Camper Leben ist da. Hast du Hunger findest du immer in den nächsten 10 Minuten einen Platz mit Picknicktisch und toller Aussicht. So auch Entsorgungsstationen für Wohnmobile und Tankstellen in den entlegensten Orten.

 

Østepolser 






Seit wir noch zu Hause waren, haben wir uns auf Nordkjosbotn gefreut. Nicht auf das kleine Dorf, sondern auf den besten Østepolser Hotdog (Käsewurst mit Baconummantelung) der Welt. Nebenbei auch für die Norweger der Region das beste Softeis, was dem russischen Plombir ähnelt. Wir waren glücklich, dass es den Kiosk immer noch gibt.



Tromsø 


Eismeerkathedrale 


Wir bogen Richtung Tromsø ab. In Norwegen macht es wirklich Sinn mit einer nationalen Benzinpreis App zu suchen, wo man am günstigsten tanken kann. Innerhalb von 5 km hatten wir einen Preisunterschied von 0.20€. Der höchste Benzinpreis, den wir bisher gesehen haben, lag übrigens bei 2,57€. 

 


Man beachte die Mitte rechts.


Fahrradgarage


Wir entdeckten am Stadtrand endlich mal eine Waschanlage zum Selbstwaschen. Das Auto sah durch Finnlands Schotterstraßen aus wie ein Rallye Mobil. Dann schauten wir uns nun zum wiederholten Male Tromsø an. An der Eismeerkathedrale war viel los. Schließlich lag eine Aida und ein Schiff der Hurtigruten im Hafen.

 





Polaria 





















Tromsø ist leider immer noch der Verlierer. Diese Stadt hat wirklich kein Flair. Im alten Stadtkern scheint alles zu verfallen, es gibt keine hübschen Cafés und selbst manche Plätze und das Hafengelände scheint schon mal bessere Zeiten gesehen zu haben. Es war zwar Sonntag, aber die Stadt erscheint ziemlich tot. Für ihren Besuch ist es ja eigentlich noch nicht Zeit. Denn der Winter und die Polarlichter sind das Ziel von Gästen. Aber Tromsø hat es nun auch geschafft. 7-11 hat auch hier Einzug gehalten, was in Asien der Dauerbrenner ist.

 





Dennoch sind hier sehr viele neue Wohnkomplexe außerhalb des Stadtzentrums entstanden. Sehr tolle Mehrfamilienhäuser mit großen Balkonen und Terrassen, die durch ihre Bauweise alle Meerblick haben. So einen Baustil würde ich mir bei uns auch wünschen. Allerdings bezahlt man hier auch für 80 Quadratmeter mindestens 1600€ Grundmiete.

 





Verrückt!






















Irgendwie cool ist auch das Verkehrssystem. Gleich hinter der langen Brücke fährt man in ein Tunnelsystem ein und schafft damit die Autos aus der Stadt. Allerdings sollte man sich vorher genau anschauen, welche Ausfahrten der Kreisverkehre man nehmen muss. Das GPS funktioniert dort nicht. Die Bürgersteige der Stadt sind übrigens beheizt, damit sie schneefrei bleiben. Supermärkte haben fast wie überall 7-23 Uhr geöffnet. Manche auch sonntags in einem gesonderten Raum mit weniger Ware.

 




Als die Aida ihr Passagiere mit lautem Schiffshorn zurück an Bord holte, fuhren wir auch weiter. Leider hat es heute ewig gedauert den passenden Platz für die Nacht zu finden. Entweder nicht schön, zu gruselig, zu viele Mücken oder voll mit Menschen. Also mussten wir noch lange weiter fahren. Aber wir haben ihn gefunden den besten Ausblick der Region – genau auf den mächtigen Malselvfossen.



Maslevfossen