Dienstag, 19. Juli 2022

Wald, Mücken und Füchse...

km 1.560 🇫🇮 - Pori - Autoinnen 


Der Morgen war ungemütlich. Nicht wegen dem Wetter, sondern wegen den Tanklastern, die im 5 min Takt entlang der Straße donnerten. Also ging es für uns nach unserer obligatorischen Katzenwäsche sofort los Finnland weiter zu entdecken. Da wir nun von der Ostküste Abschied nehmen werden, fuhren wir zurück in den Südwesten.

 

Luxustankstellen-WC

Hierher kommt unser Wasser.

Wir schauten uns erstmal noch die Stadt Pori an, die morgens genauso verschlafen wie wir wirkte. Parken ist übrigens in den meisten Städten kostenlos. Dann hatten wir zwei Stunden Fahrt vor uns durch Wald, Wald und nochmal Wald, der teilweise in dichtem Nebel hing. Nicht zu vergessen Elchwarnschilder.

 

Pori 




Dieses Finnland ist echt verrückt. Du fährst unzählige Kilometer durch dichten Wald, der scheinbar niemals endet und auf einmal steht da ein riesiger Supermarkt und eine Tankstelle. Genauso fahren Leute überall Rad. Auch wenn man das Gefühl hat, dass die nächste Ortschaft 50 km entfernt liegt und man sich fragt woher sie kommen und wohin sie vor allem wollen.

 




Wir kamen mittags am Lesjärvi Nationalpark an und machten es uns erstmal auf der Picknickbank gemütlich bevor wir eine Wanderung unternahmen. Von hier konnte man gut die Leute auf dem Parkplatz beobachten. Wenn so ein Tesla rückwärts fährt, macht er Geräusche als ob die Geisterbahn gleich startet. Gruselig. Na wenigstens hört man da, dass etwas auf einen zu rollt.

 


Lesjärvi Nationalpark 

lecker Polarbrot 


Im Park selbst war alles voller Blaubeeren und vor allem Mücken, dennoch war die 1,5 Stunden lange Wanderung genau das richtige bei der langen Autofahrt. Als wir wieder auf der Hauptstraße waren, trafen wir auf ein erstes ausländisches Kennzeichen, einen Deutschen. Es hat 3 Tage und 900km dazu gebraucht. Der internationale Tourismus hält sich hier anscheinend sehr in Grenzen.

 



Moltebeere


In Hämeelinna gingen wir, wie jeden Tag 1x, einkaufen. Finnland ist wirklich ein Paradies für uns. Die Supermärkte sind mit so vielen Köstlichkeiten gesegnet. Immer gibt es auch eine Salat und sogar Sushi Bar und fertige Gerichte, die man mitnehmen kann. Gestern holten wir uns Broilerkeulen. Die Preise sind hier noch bezahlbar. Alkohol kostet allerdings. Wir, als Foodies, fühlen uns hier manchmal wie Kinder im Spielzeugladen. 

 





Wir fuhren noch etwas durch die Stadt und besuchten den angrenzenden Park, der wie alles in Finnland, riesig ist und eher einem Wald gleicht. Die Verkehrsführung ist manchmal nicht sehr uneindeutig. Hauptstraßenschilder gibt es überhaupt keine. Man muss auf die Kreuzung schauen, ob die Straße, die man passieren will, irgendwelche Stoppschilder vorweist. Da man rückwärts das Schild kaum erkennt, hilft nur in Kreuzungen rein zu tasten. Hat bis jetzt gut funktioniert.

 





Die Städte haben übrigens fantastische Mehrfamilienhäuser. Bei uns gibt es Plattenbauten. Hier ist alles viel moderner mit riesigen Balkonen, die man in der kalten Jahreszeit zu Wintergärten umfunktionieren kann, da sie alle verglast sind und sich aufschieben lassen. Wohnen kann man hier bestimmt total gut.

 

Hämelinna 



Am Abend hatten wir viele Möglichkeiten für schöne Stellplätze im Wald oder an Seen, aber daraus wurde nichts. Mitten in der Natur war ein riesiges Campingfestival, sodass keine Straße passierbar war. Die einzige führte durch fast undurchdringbaren Dschungel und endete in einer Mückeninvasion. Rings herum war nur Wildnis und nirgends nur eine Möglichkeit zu stehen. Allerdings hatten wir das Glück drei kleine Fuchskinder zu sehen. Deswegen mussten wir heute also mit einem Campingplatz Vorlieb nehmen. Schön ist er aber auch.


Trinkjoghurt und Bier 😉