Mittwoch, 4. August 2021

Albanien/Nordmazedonien - Ohrid Lake und quer durchs Land...

km 4.512 - Albanien und Nordmazedonien 

Monster! 

Was für eine "tolle" Nacht. Gestern kamen noch ein paar Spanier neben uns mit Hund an. Der hat zwei andere Hunde angelockt, die hier so rumlaufen. Abends war es noch niedlich, wie sie gespielt haben. Die Nacht waren es Monster. Sie haben die ganze Zeit vor unserem Auto gehockt und rumkrakelt bis wir endlich aufstehen. Wir sind aufgestanden 0:15 Uhr und was fanden wir? Unsere, in Slowenien neu gekauften Trekkingsandalen zerstört. Auch morgens wichen sie nicht von unser Seite.




mutig 

Struga 


Es dauerte nur wenige Kilometer bis wir zur nordmazedonischen Grenze kamen. Hier ging es sehr schnell und man war freundlich. Zuerst suchten wir einen Supermarkt auf. Wir lieben es in fremde Esskulturen einzutauchen. Außerdem brauchten wir Reis, um die Kamera trocken zu legen. Wir haben noch Hoffnung, dass sie irgendwann wieder funktioniert.
mazedonisches Frühstück 

Ohrid 




Es ist doch immer wieder erstaunlich: man fährt über eine Landesgrenze und fühlt sich wie in einer anderen Welt. Nordmazedonien wirkt wesentlich "zivilisierter" als Albanien. Es ist hier europäischer, westlicher, aufgeräumter. Es gibt wieder normale Supermärkte und ordentlicher Straßen. Auch das Parken mitten auf der Straße bleibt aus. Dabei hat es irgendwie einen orientalischen Touch.
Ohrid Lake 





Wir besuchten die Stadt Ohrid, die immer noch am gleichnamigen See liegt und wahrscheinlich das touristische Zentrum bildet. Hier ist es wunderschön. Gewaltige Kirchen und Klöster, Moscheen und der Gesang des Muezzins, mittelalterliche Gassen und wundervoll bepflanzte Terrassen. Und über allem steht der Ohrid See, der sich vor der sagenhaft schönen Stadt ausbreitet.






Wir verbrachten mehrere Stunden hier, so viel gab es zu sehen. Bemerkenswert waren auch die vielen alten Autos aus Sowjetzeiten. Danach fuhren wir die restliche Straße um den See und kamen zum Kloster Sveti Naum. Obwohl Albanien nur 5 km weit entfernt liegt, zeigt sich hier ein liebevoll gestalteter Park mit Strand und kein Fetzen Müll weit und breit.






Der einzige weg von hier durch Nordmazedonien führte über den Galičica Nationalpark, wobei man einen 1650 Meter hohen Pass überqueren musste. In diesem Land ist ein Nationalpark auch noch ein Nationalpark. Wir bezahlten sogar, um die Straße fahren zu können und wurden von einem Motorradguide geleitet. Warum erfuhren wir später. Wegen der hohen Waldbrandgefahr dürfen Wälder derzeit nicht betreten werden. Das Ausmaß wurde uns auch später bewusst.






Von oben hatte man eine wunderschöne Aussicht auf den riesigen Ohrid See und den Nachbarsee Prespa, der nicht viel weniger groß war. Wir fuhren weiter durch sehr dörfliche, landwirtschaftliche Gegend mit Obstplantagen. Das Verrückte: überall waren Schilder aufgestellt, dass man am Straßenrand nicht halten darf. Haben die das für die Autofahrer aus dem Nachbarland gemacht, die sich hinstellen, wo sie gerade wollen?




Wir kamen auf eine Schnellstraße, die durch eine verwunschene, waldreiche Gegend führte. Zig Kilometer kam keine Ortschaft. Hier ist so viel Platz. Dabei gibt es nur Ballungsräume wie die Stadt Prilep und Bitola. Sonst nichts, weit und breit kein Mensch.





Die Bergen nahmen zu, aber auch die Rauchschwaden am Horizont. Irgendwann befanden wir uns mitten im Waldbrandgebiet. Aber keine Panik wir waren auf der Straße unterhalb. Es brannte auf den Berghängen. Gestern muss auch die Grenze hier zu Griechenland hier für drei Stunden gesperrt worden sein, weil das Feuer da lang zog. Davon sind wir aber weit entfernt. Diese Art Brände sollen für die Gegend ziemlich normal sein.

Kloster Sveti Naum 




Wir waren insgesamt noch ca. 3,5 Stunden nach dem Ohrid See unterwegs. Quasi einmal quer durch Nordmazedonien. Campingplätze sucht man hier wie eine Nadel im Heuhaufen. Wie auch? Es gibt ja keine Ortschaften. Freistehen wollten wir nicht wegen den Feuern, aber auch weil es doch etwas einsam war.

Prespa Lake 

Galičica Nationalpark 


Ohrid Lake 


In einem Ort, eine Stunde vor der Grenze zu Bulgarien, hatten wir uns bereits im Vorfeld einen Platz ausgesucht. Etwa 20 km davor fuhren wir von der Schnellstraße, da wir noch einkaufen gehen wollten und wieder waren wir in einer anderen Welt. Traktoren, nur noch kyrillische Schrift, trostlos, leblos, leer. Oha, also ist am Ohrid See alles nur Schein? Das ist ja ein wahnsinniger Kontrast.








Nur diese paar Kilometer weiter in Demir Kapija fühlten wir uns wieder wohl. Wir verbringen die Nacht in mitten einer Region des Weinanbaus auf einem tollen urigen Campingplatz mit Blick in die Reben und auf hohe Felswände. 






Hoffentlich ist der lieber.