Mittwoch, 11. August 2021

Rumänien - die Vielfältigkeit Rumäniens...

 km 6.571 - Rumänien 


Pünktlich 9 Uhr öffnete der Hochsicherheitstrakt seine Pforten und wir zogen weiter nachdem wir uns von unserem Zeltplatz Hund Gypsy verabschiedet haben. Es war ein sehr schöner Übernachtungsplatz. Besonders gefallen hat uns diese Stille am Waldesrand. 

Roter See 



Wir kamen mal wieder an einem Kurort vorbei. Davon gibt es hier in Rumänien reichlich, die gut besucht von Rentnern sind. Tatsächlich sieht man sehr viele alte Menschen während man das Land bereist. Ob sie nun den Großteil ausmachen oder die Jugend einfach im hippen Bukarest wohnt, können wir nicht sagen. 

lecker Teil 2



Wir fuhren Richtung Bicaz Canyon und dem Roten See, der eigentlich gar nicht rot ist. Zumindest scheint dies für alle ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Es ist so nervenaufreibend, wenn die Leute in Schrittgeschwindigkeit 20 km lang eine lange Schlange hinter sich her ziehen und es zu keiner Zeit für nötig halten mal kurz rechts ran zu fahren. 

Bicaz Schlucht 



Dort angekommen zeigte sich die typische Kommerzialisierung der Natur. Warum schaffen es manche Länder ihre Schätze zu wahren und andere müssen überall Imbissbuden, Sonnenschirme und Müll verkaufen, den es vor 20 Jahren auf dem Polenmarkt gab (China-billig-Spielzeug, Tischdecken, Körbe). Das kauft doch niemand. Außerdem werden damit alle Parkmöglichkeit genommen. 




Dafür war die Bicaz Schlucht sehr schön, auch wenn man nur fahren und nicht durch laufen konnte, aus eben genannten Gründen. Steil ragen die riesigen Felsformationen in den Himmel und auch hier zeigt Rumänien eine Seite von sich, die einen staunen lässt. 




Wir umrundeten auf 37 km den Stausee Izvoru Muntelei. Der Ausblick hin und wieder war super, aber die Straße, die wir mehr als 45 min in kurvenreicher Lage fuhren war eine Katastrophe. Man springt, es knallt, man bremst und man schleudert im Auto hin und her (nicht mit dem Auto).  



Es ist auch irgendwie unnötig gewesen bei Einreise ein Schild hinzustellen wie schnell man auf welcher Straße fahren kann. Eigentlich gibt es nur Ortschaften und 50 km/h hätte gereicht. Man zuckelt nur so durch die Gegend. Und wenn mal keine Ortschaft ist fährt man 30 wegen der Kurven oder der schlechten Straße. In Rumänien benötigt man tatsächlich viel Zeit. 



Was sie tatsächlich sehr gut können, sind Kirchen. Jeder Ort hat so ein wunderschönes Bauwerk in den unterschiedlichsten Baustilen. Sie sind riesig und sehr imposant. Nicht zu vergessen die wunderschönen Klöster, vor allem im Norden des Landes. 



Was sie überhaupt nicht können, sind Toiletten. Es gibt einfach keine. Leider nutzt dann jeder die Natur. Was kein Problem wäre, wenn man sein Papier auch wieder mitnimmt. Heute haben wir den ersten Rastplatz mit Wc entdeckt. Ratet mal wie unverschlossen die Tür davon war? 




Wir kamen in ein starkes Gewitter, was so schnell verschwunden war, wie es kam. Die Berge waren nachher noch viel schöner anzusehen, weil sie mit Nebelschwaden durchzogen waren. Eigentlich besteht Rumänien nur aus Bergen, zumindest unsere Route. Es ist so toll. Hinter jeder Kurve staunt man erneut über die Schönheit des Landes. 


Kloster Vatra Donrei 

Was noch toll ist, sind die vielen hübsch hergerichteten Quellen am Wegesrand. Heute fanden wir eine brandneue Quelle, wo sogar kleine Becher dran hangen zum Schöpfen oder Trinken. Uns hilft es sehr. So haben wir immer Wasser zum Waschen oder Abwaschen. Trinken kann man es sicher auch, hier kaufen wir aber lieber Wasser im Supermarkt. 



Was sie noch nicht können, aber vorher als Land unter den Top 3 gewertet, ist Internet. Das soll hier nämlich eines der schnellsten sein weltweit. Wlan vielleicht. Mobilfunknetz sucht man aber in vielen Ecken vergebens. So auch wieder heute. 



Es war Zeit für einen Schlafplatz. Es dauerte ewig bis wir etwas fanden. Tatsächlich sahen wir hier im Norden erstmals ganze Wohnwagensiedlungen der Roma. Irgendwie war es traurig, die total verdreckten Kinder an der Straße spielen zu sehen. 


Pfifferlinge 

Irgendwann wurden wir fündig an einem Fluss an einer Waldeslichtung. Der Hirte trommelte noch seine Kühe zusammen, dann war es still. Es steht nur noch ein Wohnmobil ins Sichtweite. Das ist vielleicht auch gut so.