Samstag, 7. August 2021

Rumänien - ein unterschätztes Land...

km 5.668 - Rumänien


Es war ein wunderbarer Morgen an der Donau. Vögel zogen am Ufer entlang und die ersten Fischerboote machten sich auf Beutefang. Es ging los, wir erobern Rumänien und fahren ab nun immer entlang des Karpaten Gürtels.


Picknickplatz





Bereits am frühen Morgen saßen die Menschen vor ihren (ein bißchen wie preußische Reihenhäuser) Häusern. Das scheint hier sehr beliebt zu sein, weil überall eine Bank davor steht und man sich zum Quatschen und vor allem Gucken trifft. Auch die Hirten mit Kühen, Ziegen und Schafen waren bereits unterwegs.

Höhle 





Unsere erste Begegnung mit Rumänien lässt alle Vorurteile dahin schmelzen, die uns durch die Medien offeriert werden. Die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend, man fühlt sich jederzeit sicher und es wird wie selbstverständlich mit uns in Englisch gesprochen.


Herkulesbad 



Das Autofahren nimmt teilweise annähernd albanische Verhältnisse an, aber nur, was die Geschwindigkeit betrifft. Da donnert doch heute nicht allen ernstes ein LKW mit 110 km/h auf einer kurvenreiche buckligen Straße an uns vorbei. Und was hat er geladen? Gas!




Auch fahren sie locker 70km/h durch die Ortschaften. Aber man muss sagen, dass man oft gar nicht merkt noch in einem Ort zu sein. Nach 1 km nichts kommt einfach noch ein Haus und dann das Ausgangsschild.


sowas wie Krapfen 


Der Baustil der Häuser kann unterschiedlicher nicht sein. Die traditionellen Reihenhäuser haben oft wunderschöne Fliesen an den Fassaden. Andere Häuser sind prunkvoll mit 100 Erkern, Giebel, Verzierungen, viel Holz, Türmchen und Säulen.



Temperaturmessung Lidl 
























Für uns ging es eigentlich die meiste Zeit des Tages durch Wälder und kurvenreiche Straße. Zuerst entlang eines Canyons mit einem Fluss und  Wasserfällen, alles Nationalpark Gebiet. Bis wir ins ehemalig herrschaftliche Herkulesbad kamen. Ein Kurort ist es immer noch wegen seiner unterschiedlichen Thermalquellen. Überall riecht es nach Schwefel oder eben faulen Eiern. Das Mittagessen hat trotzdem geschmeckt.





Seine Herrschaftlichkeit behält der Ort wegen der vielen imposanten alten einsturzgefährdeten Badehäusern im österreichischen Barokstil. Was für ein Ensemble. Schade, dass man es nicht geschafft hat diese Gebäude zu sanieren, wo dies noch möglich war. Geld scheint etwas in die Kassen zu spielen, schließlich ist der Ort voll mit rumänischen Rentnern.

Transalpina 



Für den inländischen Touristen wird hier sehr viel an Infrastruktur geboten. Inländisch deswegen, weil man hier tatsächlich kaum andere Touristen sieht. Es gibt viele Picknickplätze, Parkplätze mit Müllbehältern, Aussichtspunkte mit Souvenirständen und vieles mehr. Nur an Toiletten fehlt es etwas.





Wir kamen auch durch etwas größere Städte, die irgendwie entseelt wirken. Kein Mensch weit und breit, kein richtiger Stadtkern und verstreute Häuser. Es fehlt überall etwas an gemütlichen Plätzen. Dafür haben sie top moderne Supermärkte und diese grandiose Natur.



Gegen Abend fuhren wir noch auf die Transalpina. Die bis zu 2300 Meter hohe Passstraße überquert die transsilvanischen Alpen und verbindet die Walachei mit Siebenbürgen. Wir sind gerade mal auf 1.600 Metern und werden hier übernachten. Die Aussicht ist so gewaltig und weit, dass man die Krümmung der Erde sehen kann. Mal schauen, ob ein Bär die Nacht zu Besuch kommt. Wir sind zumindest sicher im Auto.