Dienstag, 3. August 2021

Griechenland/Albanien - sagenhafte Ausblicke und faulenzen am See...

km 4.226 - Griechenland/Albanien


Die Nacht hat uns heute wieder ein Igel auf Trab gehalten. Aber anders hält man es nicht aus bei der Hitze nachts als mit offenen Türen zu schlafen. Wir versuchten zeitig los zu kommen. Schließlich wollten wir eine Rundfahrt um die Meteora Klöster machen. Und um ab und zu anzuhalten, müssen wir vor allem anderen dort sein. Parkmöglichkeiten gibt es nicht viele. Aber der Ansturm hielt sich allgemein in Grenzen. Vielleicht liegt es an den strengeren Einreise Bestimmungen Griechenlands.





Es war wahnsinnig imposant die Sandsteinfelsen schnurstracks aus der eigentlich ebenen Landschaft empor schießen zu sehen. Es ist eine unwirkliche Welt. Viele von den Klöstern sind nicht mehr begehbar wegen Einsturzgefahr und auf manchen leben nur ein paar Mönche, die über Lastenseilbahnen versorgt werden.





Nach einem Frühstück mit Blick in das grandiose Tal, machten wir uns auf den Weg wieder Richtung Norden. Es dauerte nicht lange und wir befanden uns auf der sehr gut ausgebauten Autobahn, die leer wahr, ähnlich wie gestern. Was dafür ausreichend vorhanden war und uns staunen ließ, waren Bärenwarnungen auf riesigen Tafeln. Hier schon? Naja wir sind im Gebiet von Westmakedonien.





Der Bärenradar war aktiviert. Die Augen gingen links, rechts, links, rechts. Kein Bär weit und breit und wenn man einmal unachtsam ist, verpasst man genau, wonach man sucht. Ein Auto stand auf der Gegenfahrbahn auf dem Seitenstreifen, dahinter ein Bär. Ich habe ihn leider nicht gesehen, also los nächste Abfahrt umdrehen. Leider war er weg. Sehr sehr schade.





Um nicht die ganze Zeit auf der Autobahn zu verbringen, obwohl ich hätte noch ewig so weiter fahren können, denn langweilig war es durch die Bären zumindest nicht, hielten wir in Kastoria. Die Stadt liegt malerisch eingerahmt vom Orestias See.






Die Autobahn wurde immer leerer. Anscheinend möchte kein Grieche nach Albanien, dort an der Grenze endete sie nämlich. Ehrlich waren wir auch gerade mehr als verwöhnt von der Qualität der Straßen und der Rücksicht anderer Autofahrer. Das war bis jetzt die beste Grenze. Es ging schnell und niemand wollte etwas von uns.



Kastoria 


Wir fuhren durch eine fantastische Hochebene in Albanien mit reichlich Apfel und Pfirsich Plantagen bevor wir den Ohrid See erreichten. Er ist einer der ältesten Seen der Erde, liegt auf fast 700 Metern über dem Meeresspiegel und ist bis zu 288 Meter tief und riesigen groß. Das Wasser erstaunlich angenehm warm.





Wir stehen heute direkt am See. Es wird eine fantastische Nacht. Oder vielleicht nicht, weil mich das schlechte Gewissen plagt. Ich wollte Fischunterwasser Aufnahmen machen und habe bei der Videokamera eventuell das wasserdichte Gehäuse verkantet. Jetzt ist sie tot und sagt keinen Ton mehr, nachdem sie eine ordentliche Ladung Wasser abbekommen hat.


zurück in Albanien 

Ohrid See 


Fazit zu Albanien: über die Freundlichkeit und den Fahrstil brauchen wir wahrscheinlich nichts mehr sagen. Die Geschichte ist auserzählt. Sicherheit - sicher haben wir uns stets gefühlt. Auch scheint Albanien nicht so arm, wie wir es vielleicht aus den Medien kennen. 
wieder eine schöne Bauruine 




Schade ist tatsächlich das Müllproblem, was eindeutig Menschen gemacht ist. Dem gleich zusetzen sind die vermeintlichen kleinen Naturparks, die zwar welche sind, aber durch Kioske und Restaurants jegliche Natur verloren haben. Weiterhin ist es eine gruselige Vorstellung, falls Albanien noch als mega Touristen Destination verfällt. Es gibt sie noch die ruhigen Orte, aber die Küste ist lange überfüllt mit den eigenen Landsleuten.




Kühe, Esel, Pferde, Schafe, Ziegen - alles mögliche nutzt hier die Straße neben Traktoren, Gespanne und vor allem Mercedes Autos. Es gibt kaum wirklich große Supermärkte. Fast alles privatisierte Minimärkte oder Straßenverkäufe.




Es gibt auch hier viele unfertig gebaute Häuser. Noch skuriller sind Gebäude, die aus drei Stockwerken bestehen, aber nur das zweite überhaupt ausgebaut ist. Der Rest steht nur mit seinen Grundmauern da. Und an der Tankstelle bekommt man noch betankt. Außer Autobedarf gibt es da auch nichts.