Dienstag, 11. August 2020

E6 - der Weg ist das Ziel...


Strahlender Sonnenschein begrüßte und heute Morgen als wir einen Schritt aus unserer warmen Hütte wagten. Dann kann der Tag ja nur gut starten. Mittlerweile sind wir ziemlich schnell im Bettzeugpacken, Aufräumen und Saubermachen der Hütte.






Wir hörten Hörbuch, waren aber wenig begeistert von dem Typen, der von seiner Weltreise erzählte und diese nur zur Selbstdarstellung und zum Trinken nutzte. Es ist auch immer wieder interessant bei solchen Büchern mitzubekommen wie Unwahrheiten berichtet werden, weil wir da selbst schon waren.



Die Landschaft zog an uns vorbei und veränderte sich fast im 5 Minutentakt. Für viele ist die E6 die sich von Kirkenes im Norden bis Oslo im Süden erstreckt, nur ein Mittel zum Zweck, um schnell voran zu kommen. Für uns ist sie landschaftlich so schön, dass es Spaß macht auf ihr zu fahren. Aber mit Vorsicht, denn sie ist gespickt von Elchschildern, wobei man tagsüber keinen einzigen zu Gesicht bekommt. 



Wir kamen nach Narvik. Da die Stadt Ausgangspunkt für die Verschiffung von Eisenerz ist, erscheint sie ziemlich interessant. Norwegische gepflegte Parks und Fassaden und auf der anderen Seite des Fjords stehen hundealte verrostete Frachtkähne, die jeden Moment unterzugehen drohen. 



Entlang der Fjorde gibt es immer hübsche Badeplätze mit Toiletten, Sitzgelegenheiten und sogar aus Holz errichtete Sprungtürme. Das Wasser - bitterkalt. Verbunden werden die Buchten mit gigantischen Hängebrücken oder man fährt halt kilometerlang drumherum. 



Alle 50km besuchten wir unseren geliebten Cirlce K. Die Einrichtung ist mit dem asiatischen Pendant zu vergleichen oder den 7-Eleven Läden. In Norwegen gehören sie zu Tankstellen. Drin kann man alles kaufen, was man eben so braucht. Von Kfz Zubehör bis Zahnbürsten. Angeschlossen sind hier richtige Imbisse mit Tacos (Norweger lieben mexikanisches Essen), Hotdogs und Burger. Außerdem gibt es eine Kaffeebar und meistens ein ganzes Regal mit Fächern, in denen unzählige lose Süßigkeitensorten zur Selbstentnahme liegen. 
Beladung der Fähre 



Insgesamt sind die Menschen hier sehr kühl, was für uns eher befremdlich ist. Man könnte die drei Wochen hier Urlaub machen ohne mit jemanden sprechen zu müssen. Zumindest gibt's hier selten ein "Hallo" oder "Guten Tag" zu hören. Eigentlich wird man ziemlich ignoriert, aber dies ist keinesfalls negativ gemeint. Deswegen kann sich Corona hier auch nicht so sehr verbreiten. Es spricht ja niemand miteinander. 



Wir mussten noch einmal mit der Fähre fahren, was eigentlich, abgesehen von der Heimreise, die letzte sein sollte. Da wir aber jeden Tag mehr fahren, um in den Süden zu kommen, wird es nicht dabei bleiben. Als wir am anderen Fjordufer ankamen, war es Zeit mal wieder in den Blaubeerbüschen zu stöbern. Man fragt sich bei dem Angebot warum überhaupt noch welche im Supermarkt als Zuchtheidelbeeren verkauft werden. 




Ab hier gab es auf ca. 150 Kilometern keine nennenswerte Ortschaft mehr, dafür ein spektakuläres Berg- und Fjordpanorama. Für uns war es 19:15 Uhr Zeit zum Ankommen. Auch, wenn es heute tagsüber 21°C waren, sollte die Temperatur nachts auf 11°C sinken. Zu kalt zum Zelten. Eine gemütliche Hütte war schnell gefunden.
Pudding mit Blaubeeren