Montag, 10. August 2020

der hohe Norden - wenn das Auto fährt, fährt und fährt...


Auch heute Morgen nieselte es und wir reisten wiedermal im Regen los. Bloß gut nachts in den Hütten ist es sehr schön warm. Wir kamen nicht weit und wollten in Supermarkt im Dorf eigentlich Obst fürs Frühstück kaufen, verließen den Laden aber unverrichteter Dinge schnell wieder und ergriffen die Flucht.


Zwergwal 



Was war passiert? Das Kühlregal mit den Sonderangeboten offerierte einige nette Verpackungen mit dunklem Fleisch. Zwei zum Preis von einem: Hvalbiff. Schlagartig verfinsterte sich meine Mine. Zorn stieg in mir hoch. Vorgestern haben wir noch mit Spannung auf den Ozean geblickt, heute werden sie zum Dumpingpreis im Supermarkt verramscht. Nichts wie weg. Wale gehören in keinen Zoo und keine Kühltruhe. 


Silfar Canyon 



Wir fuhren nicht den direkten Weg auf die E6, sondern holten weit aus und nahmen eine Scenic Road, so wie sie im Reiseführer beschrieben wurde. Landschaftlich war sie wirklich grandios, allerdings mit zig Bodenwellen und Schlaglöchern die schlechteste Straße unser Reise. 



Die Sonne zeigte sich sogar, auch wenn wir die 14°C heute nicht mehr überschreiten sollten. Wir fuhren auf einer spektakulären Hochebene, wo es sogar nur noch 9°C waren und ein eisiger Wind wehte. Dort oben erstreckte sich unzählige kilometerlang ein Rentier Gebiet, dass wir auf ca. 1000 Tiere schätzten. Zur Straße war es mit Zäunen gesichert. 



Unterwegs machten wir Halt an einem kleinen Canyon, den wir durch einen rutschigen Pfad erstmal finden mussten. Ich bin ja froh, dass es hier keine Bären gibt, so ganz alleine im Wald. Aber es war sehr nett da entlang zu wandern. 



Mittagessen gab es draußen bei eisigen 12°C. Wenig später erhielten wir die erwartete Nachricht, dass unsere Flüge im Oktober nach Tokio gecanceled sind. Ein wahrlich besch.... Jahr, dieses 2020. Ein Grund mehr dem kalten Wetter hier zu trotzen. 



Der neue Plan stand fest. Wir versuchten so schnell wie möglich in den wärmeren Süden zu kommen und fuhren noch ein Stück weiter, da es wieder zunehmend regnete. Jedoch wussten wir da noch nicht, dass aus einem Stück insgesamt 645 km werden.



Dies lag daran, dass Campingplätze zu waren, uns nicht gefielen oder schlichtweg zu viel Geld kosteten (120€/Nacht). Also weiter. Die Strecke Richtung Narvik war hier auf dem Rückweg fast schöner wie hinzu. 



Teilweise fuhren wir in den Wolken und immer entlang der fantastischen schneebedeckten Lyngenalpen. Endlich, gegen 19:30 Uhr, kamen wir nach 11 Stunden in Skibotn an und haben eine wunderschöne Hütte mit Fjordblick, die für alles entschädigt.

unsere Aussicht