Mittwoch, 5. August 2020

Senja - ein Platz voller Glück am arktischen Meer...


Gut erholt machten wir uns heute morgen bei herrlichem Sonnenschein auf zu unserem nächsten Ziel, der Insel Senja. Zuvor mussten wir aber noch unsere Unterkunft sauber machen. Dies ist nämlich, zumindest in Hütten, Standard in Norwegen. Verlasse es so, wie du es vorfindest. Bettzeug muss man so und so mitbringen oder kann es ausleihen.





Der erste Halt war, wie so oft, ein Circle K, wo es heute leckeren Zimt Milchkaffee gab. Die nächsten Kilometer bis nach Narvik und darüber hinaus waren wir in einer einsamen Gegend angekommen. In den Wäldern, den unzähligen Seen, hin und wieder einer Hütte, der Straße und schneebedeckten Berge am Horizont, störte nichts die himmlische Ruhe und Einsamkeit. Wir waren sehr glücklich. 


4.000 km weg 

Die Wolken nahmen kuriose Formationen an und klebten wiedermal wie Zuckerwatte an den Hängen. Die Sonne schien weiterhin und es war mit 18 °C angenehm warm. Es war wirklich eine super Entschädigung für den gestrigen verregneten Tag.



Gegen Mittag haben wir die Brücke erreicht, die uns nach Senja führt. Man sagt, die Insel beinhaltet alle Landschaften Norwegens, auf nur 1589 Quadratkilometern. Und irgendwie stimmt das auch. Tiefe Wälder, Hochgebirgsfjelllandschaften, Fjorde und weiße Sandstrände. Das Gute: hier ist es nicht so überlaufen, wie auf den Lofoten.

der besagte Tunnel 



Dies ist auch gut, denn die Straßenverhältnisse sind eher bescheiden und man ist ständig damit beschäftigt tiefen Schlaglöchern auszuweichen, die der permanente Frost in den Boden gefressen hat. Aber auch hier kann man trotz weniger Touristen kaum parken, da wieder mal Wohnmobile jegliche Stellflächen verbarrikadieren. 



Wir überquerten das Hochgebirge und ignorierten ein großes orangenes Schild am Eingang, wo irgendetwas wegen einem Tunnel stand. Ca. 15 km später befanden wir uns mitten im Nirgendwo und der einzige Weg führte durch eine primitive Röhre. Drin war es stockfinster und die Straße schlecht wie eine Buckelpiste. Ah, der Tunnel. Angekommen sind wir an einem Fjord, wo es nicht mehr weiter geht. Also alles wieder zurück.



Wir bogen um die Ecke und sahen unzählige Zacken von mächtigen Bergen im Hintergrund, wie eine Art gigantische Krone. Wir waren da, am Ersfjord Beach. Hier wollten wir auch bleiben, denn auf der Wiese dürfen wirklich nur Zelte stehen und Wohnmobile stören nicht um uns herum.


Ersfjord Beach 


Da noch nicht viel los war, ergatterten wir einen Platz direkt am Strand. Die Sonne zeigte sich hinter den Bergen und wärmte die Abendluft auf 18°C. Rein in den Neoprenanzug und ab ins 9-13°C (das sagt das Internet) kalte Wasser. Es war so klar, dass man kleine Fischschwärme um sich herum ausmachen konnte. 



Wir saßen noch bis nach 23 Uhr vor unserem Zelt und warteten bis die Sonne spektakulär im Meer versank, so wie viele andere.