Sonntag, 2. August 2020

Hochsommer über dem Polarkreis...



Diese Nacht war es das erste Mal richtig warm und wir haben in unserem Pullover und den langen Leggings geschwitzt. Wieder einmal waren wir die ersten auf der Straße. Die Norweger sind ewig lange wach und schlafen früh dafür. Wir fanden einen wunderschönen Frühstücksplatz am Fjord eines kleinen Fischerortes.

Frühstücksplatz 



Es ist erstaunlich, dass sich so mächtig hohe Berge an der Küste des Landes befinden. Dieser sind total imposant. Wir standen an der Fähre an und siehe da, wer strolcht dort durch die saftige grüne Wiese? Unser erster Rentierbulle.
10:30 Uhr ging unsere erste Fähre des Tages, die eine wunderschöne 60 minütige Fahrt durch die Inselwelt bot. Dazu gab es an Deck nordische Mandeltorte. Jede Fähre hat nämlich einen kleinen Imbiss, fast immer ein Sonnendeck und einen Aufenthaltsraum.



Kilboghavm 

Nach ein paar Minuten fuhren wir nun an einem Globus vorbei, welcher auf einer Landzunge stand. Ähm ja, die Koordinaten von gestern waren falsch berechnet. Gerade jetzt eben haben wir erst den Polarkreis überfahren. Und ich sage es gerne nochmal. Heute erwarteten uns noch 27°C.





Nach unser zweiten Fähre kamen wir an den Ausläufern des Svartisen Gletschers entlang. Mit seinen 60 Gletscherarmen ist er der zweitgrößte Norwegens. Strahlend blaues Eis zog die Hänge hinunter, während wir mit besten Blick am Fjord Mittag aßen.
der wahre Polarkreis 




Es war heiß. Die Norweger zog es an diesem Sonntag an die kleinen versteckten Buchten, die durch ihren sandigen Untergrund wie Strände der Karibik türkis schimmerten. Wie die Wassertemperatur aussieht? Keine Ahnung. Für uns Mitteleuropäer mit Sicherheit viel zu kalt. Es hat den Anschein, dass man hier bei den geringsten Temperaturen in eine kurze Hose steigt. Alles wärmer als der Gefrierpunkt - der Sommer ist da.





Wir gingen erstmal Blaubeeren suchen und wurden natürlich sofort fündig. Es ist fantastisch, was man hier alles im Wald findet. Wenig später zeigte unser Tacho 3.000 gefahrene Kilometer an. In Summe mit all den Fährfahrten ist es natürlich wesentlich mehr. Aber es werden noch viele weitere folgen.


Svartisen Gletscher 



Es war ein herrlicher Tag. Kleine Fischerorte mit Stelzenhäuser, badende Leute an Flussbetten und das schönste Wetter seit dem wir norwegisches Festland betraten. Irgendwann landeten wir in Saltraumen. Die Attraktion ist der größte Gezeitenstrom der Welt. Mit 40km/h jagen die Wassermassen unter einer Brücke entlang und bilden riesige Strudel. Wer hier reinfällt, kommt nicht mehr raus.





eines der Deluxe Norwegen Wc 

Durch dieses Naturschauspiel ist das Meer extrem fischreich und bei Anglern beliebt. Wir wurden Zeuge, wie ein Mann einen riesigen ca. 1m langen, wahrscheinlich Kabeljau, aus der Strömung angelte. Zum Rausholen musste er sogar um Hilfe bitten.




Abends kamen wir in Bodø an, einer 55.000 Einwohner großen Stadt an. Aber alles ist total dörflich mit niedrigen Häusern und nordisch aufgeräumt. Dabei besitzt Bodø einen großen Flughafen und Fähranleger. Wir wollten noch einkaufen. Manche Läden habe ich ja sonntags geöffnet. Das Verrückte war nur, dass es direkte Sonntagsverkaufsräume gibt, die nur eine gewisse Auswahl an Waren anbieten und nicht wie sonst der ganze Supermarkt zur Verfügung steht.

Blaubeerfinger 



Wir suchten ein paar Stellplätze am Strandrand ab. Der Beste war aber eine große Baustelle, also entschieden wir uns für einen wunderschönen Campingplatz mit Badestelle mit direktem Blick auf die riesigen Berge. Über uns kreiste gerade ein Seeadler. Morgen müssen wir zeitig raus. Um 7 Uhr geht unsere Fähre auf die Lofoten.

Saltraumen