Jenne on Worldtour: Eine lange Reise geht zu Ende...

km 11.719 – Gransherad bis Ostsee

Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen. Finster ist es geworden. Wir haben jetzt gegen 20 Uhr bereits die gleiche Dämmerung als vor 4 Wochen die ganze Nacht. Es war an der Zeit ein paar Sachen zu packen. Schließlich dürfen wir mindestens 20 Stunden nicht in unser Auto. Irgendwie fehlt uns diese Unabhängigkeit jetzt schon.

Wir fuhren also rechtzeitig los nach Oslo und machten unterwegs noch ein paar Erledigungen: die letzten Kaffee bei Circle K holen und noch was zu Essen für die Fähre. Das Wetter war schön und die zwei Stunden Fahrt bis zum Kai gemütlich. Allerdings doch sehr verkehrsreich. „Hauptstadt eben“, dachte ich gerade. Aber nein. Helsinki war da anders.

Gegen 11:15 Uhr waren wir da und mussten noch bis kurz vor 13 Uhr auf das Einschiffen warten. Dann ging es los. Immer wieder aufregend in diesen gewaltigen Fährschnabel hinein zu fahren. Wir warteten noch kurz darauf, dass wir unsere Kabine beziehen konnten und stellten fest, dass sie wirklich total schön ist mit prima Aussicht.

Wir gingen etwas zu Mittag essen an Deck. Und es gab wieder Elchburger. Erneut stand ich ein paar Minuten da und überlegte und habe mich belesen. Elche werden genauso wie bei uns das Wild gejagt, vor allem aus Gründen des Waldschutzes. Dies ist gesetzlich festgelegt. Also musste kein Elch sterben, damit es diesen Burger gibt. Ich habe ihn bestellt und es drei Sekunden später bereut. Prinzipien über Bord geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber ehrlich. Das Fleisch hat sehr gut geschmeckt. Aber wohl ist mir trotzdem nicht.

Als wir fertig waren, wollten wir auf das Sonnendeck von wo man aus das Ablegen mit Blick auf Oslo beobachten kann. Oh man. Es war viel zu voll hier oben. Aber auch irgendwie interessant. Es gab die Familien mit Kindern, die Outdoorbegeisterten, die Biker, die LKW Fahrer und mittendrin Reisende, die mit gutem Abendkleid sich ein Kreuzfahrtgefühl erhofften. Nach zwei Stunden waren übrigens alle in Bars, Kabinen und Restaurants verschwunden und man hatte den Hubschrauberlandeplatz wieder für sich.

Ein keines Resümee unserer Reise

Ca. 10 Tage - Finnland hat uns umgehauen. Es ist soooo ruhig dort. Es gibt eine herrliche Infrastruktur und einen hohen Lebensstandard. Touristisch gesehen, ist dieses Land weit entfernt von seinem Nachbarn Norwegen. Und das wird auch hoffentlich noch sehr lange so bleiben. Finnland hat uns überrascht und wir würden gern nochmal den letzten Winkel des Landes ansehen. Hier hat es super Plätze zum Übernachten und wirklich gutes Essen.

Ca. 5 Tage - Schweden hat uns, zumindest den nördlichen Teil, den wir gesehen haben, teilweise gelangweilt. Mehr als Wald war oft für Stunden nicht zu sehen. Man muss aber auch sagen, dass wir nicht das beste Wetter hatten. Die Highlights Abisko Nationalpark, die vielen Wasserfälle bzw. Stromschnellen und den Vildmarksvägen haben wir echt genossen. Schweden hatte übrigens die besten Schlafplätze unserer Reise und leckere Kardamomknoten.

Ca. 18 Tage – tja, Norwegen. Man hat es sicherlich in unzähligen Berichten lesen können. Es sind uns einfach zu viele Menschen. Alles unter dem Polarkreis ist viel zu stark frequentiert. Nicht nur durch Kreuzfahrer, sondern auch durch Wohnmobile. Ich weiß, dass wir auch Touristen sind und gerne nicht auf einem Zeltplatz stehen. Aber etwas unterscheidet uns vom Rest. Wir treten nicht als Rudel auf. Jegliche Picknickplätze und Wanderparkplätze, die von allen genutzt werden wollen, fallen 10 Wohnmobilen zum Opfer, die ihr Revier markieren und nutzen genau diese Annehmlichkeiten, die sie eben nicht nutzen (Wc, Picknickbänke). Wenn du nicht einen Platz gefunden hast, wo wirklich nur der Caddy hinpasste, hattest du bis spät in der Nacht 10 weitere Vans im Abstand von 2 Metern neben dir stehen. Wir haben darauf keine Lust mehr und haben es auch so gut es geht vermieden.