Dienstag, 25. Juli 2023

Kyoto - ein Ferrari im Bambuswald…

 Kyoto

Auch heute sind wir wieder vor 5 Uhr aufgestanden, um zeitig loszukommen. Wir mussten etwas aus Kyoto hinaus und landeten in einer nostalgischen Straßenbahn, die uns in die Nähe des Arashiyama Bambuswald brachte. 


 



Arashiyama Bamboo Grove


Es war kaum etwas los. Das war ja auch das Ziel. Man konnte tolle Fotos von dem 30 Meter hohen Bambus machen, während sich die Sonnenstrahlen durch den Wald kämpften. Und völlig surreal fuhr auf einmal ein Ferrari 296 durch den Wald. Später entdeckten wir ihn für ein Marketing Fotoshooting. 

 




Eigentlich hatten wir vor in den naheliegender Affenpark zu gehen, aber wir haben uns umentschieden. Man bezahlt Eintritt, um eine kurz anstrengende Wanderung auf einen Berg zu machen. Große Teile sind eingezäunt. Also die Touristen sind weggezäunt. Das Problem ist dabei, dass die Affen auch gefüttert werden können. Und damit hat es mit freilebend nichts mehr zu tun.

 






Ok, Planänderung. Der Nachteil von Attraktionen, die man fast für sich alleine hat ist, dass morgens alles zu hat. Etwas zu Essen bekommt man erst ab 11 Uhr. Konbinis haben zwar in der Regel 24 Stunden geöffnet, sind aber in ländlicher Gegend rar. Läden öffnen erst 10:00 Uhr und Sehenswürdigkeiten um 9 Uhr, die dann bereits 17 Uhr wieder schließen. Man sieht, die Zeit ist begrenzt. 

 





Wir versuchten hier wegzukommen, weil wir Hunger hatten. Einen Bus zu finden, ist nie das Problem. Aber aus dem Bus in der Rushhour herauszukommen, das ist ein Problem und so mussten wir etwas länger sitzen bleiben und den restlichen Weg zurücklaufen, um den Bus zu wechseln. Die Busfahrer in Japan sagen übrigens persönlich die Haltestellen an und bedanken sich bei jedem Fahrgast für die Nutzung seines Busses. 

 

Trocknen von japanischen Pflaumen 


Wir holten also etwas zu Essen im Supermarkt. Soweit so gut. Nächstes Problem: Wo essen wir? In Japan ist es zwar nicht verboten, aber äußerst verpönt, während des Laufens etwas zu essen. Das heißt neben dem Gehen in eine Schnitte beißen, funktioniert nicht. Manchmal haben die Kioske Sitzgelegenheiten. Dieser aber nicht. Also schauten wir auf der Karte nach einem Park. Die nächste Grünfläche war 1.5 km entfernt. Also sparten wir uns den Bus und liefen los. Der Park war jedoch ein Tempel und hatte keine Parkbänke. Man merkt also in Japan kann man verhungern. 

 




Kampf der Giganten 

Aber die Gegend war schön. Es ist so ein typisch japanisches Straßenbild. Viele Radfahrer, freihängende Stromleitungen, kleine K-Cars und an jeder Ecke Getränkeautomaten. Mit der Ruhe war es schnell vorbei als wir beim Kinkaku-ji, einem Tempel mit einer Blattgoldfassade ankamen. Hier wurden Reisebusse ausgekippt. Das Schönste an Touristenattraktion sind oft die Touristen selbst, dazu einen Kaffee und eine Parkbank. Fantastisch!

 


Verrückt!

Nachdem wir im Park des Tempels den Kampf einer japanischen Riesenhornisse mit einer großen Spinne beobachtet haben, war es Zeit zu gehen. So nahmen wir den Bus zurück in die Stadt und gönnten uns japanische-italienische Fusionküche. Schon sehr interessant Pasta aus Mie Nudeln und japanischen Akzenten mit Stäbchen zu essen. 




Pünktlich 17 Uhr machten wir uns auf zum Bereich der Gion Corner. Jeden Abend zwischen 17 und 18 Uhr beginnt hier ein Schauspiel der besonderen Art: die Geishas und Maikos stolzieren los. Es wäre ein sehr ehrfürchtiger Moment, wenn nicht die ganzen Touristen wären, die sich ihnen beim Abbiegen in den Weg stellen und zur Krönung noch genau ihr Smartphone ins Gesicht halten. Wirklich respektlos.