Samstag, 29. Juli 2023

Onsen Retreat in Hakone…

 Nagoya nach Hakone 

Nagoya Station

Wir starteten heute Morgen auf dem Bahnhof von Nagoya. Dort war die Hölle los, wahrscheinlich weil Wochenende ist. Wir machten uns also auf unsere aller letzte Reise mit dem Shinkansen. Da wir Plätze im letzten Wagon hatten, konnten wir am Bahnsteig besonders gut die Züge rein- und rausfahren sehen. 


 

Ekiben


Mount Fuji


Tschüss Zug!




So brachte uns der Hikari 642 in einer Stunde ca. 270 km bis nach Odawara. Bevor wir dort ankamen, genossen wir ein letztes Mal ein Frühstück im Zug und waren gespannt, wie wohl die Fahrt vorbei am Fuji-san sein wird. Im Sommer gibt es weniger Chancen ihn überhaupt zu sehen, weil er meist in Wolken verhüllt liegt. Wir kümmerten uns trotzdem bereits am Beginn unserer Reise um eine Sitzplatzreservierung auf der linken Seite. 

 








Und tatsächlich auf einmal stand er da: Mount Fuji und er zeigte hin und wieder seine Spitze durch die Wolken. Mit seinen über 3000 Metern Höhe scheint er als wäre er einfach hier hingestellt worden – in eine Ebene. Obwohl wir kaum etwas von ihm sahen, war es irgendwie magisch. 

 

Open Air Art Museum






Fun Fact Shinkansen: wo es bei uns maximal einen Bäcker im Bahnhof gibt, hat es hier auf den Gleisen neben den zig Kiosken auch Ramenrestaurants. Durch den Zug läuft Security Streife. Nach jedem Anteil, was kontrolliert wurde, verbeugt man sich. Bahnhöfe werden 6 km vor Einfahrt mit einer Bimmelmusik eingeläutet und man wird aufgefordert schnellstens den Zug zu verlassen, damit es zu keinen Verspätungen kommt. 

 



Fußonsen




Wir stiegen in einen kleinen Zug, der uns zum nächsten Bahnhof brachte. Dort nahmen wir Platz in der Tozan Railway und fuhren die steilste Bahnstrecke Japans und die zweitsteilste der Welt. Die Steigung liegt bei ca. 400 Metern. Da die Züge diese Serpentinen schlecht bewältigen können, gibt es sogenannte Switchbacks, wo der Zug reinfährt, der Zugführer die Position von vorn nach hinten wechselt und sozusagen rückwärts wieder rausfährt. 

 







Wir brachten unser Gepäck in die Unterkunft und uns gefiel aus dem Zug heraus das Art Open Air Museum mit Werken und auch Originalen von namhaften Künstlern wie Picasso. Zuerst gönnten wir uns ein Mittagessen mit einer fantastischen Aussicht auf die umliegenden Berge. Der Park selbst ist eine echte Empfehlung, obwohl man mit Kunst sonst wenig am Hut hat. Viel Natur, Skulpturen, Labyrinthe, Aussichtspunkte, Fußbäder und ein Geruch von Schwefel. Aber dazu morgen mehr. 

 






15:30 Uhr bezogen wir unseren Ryokan. Was ist das eigentlich? Erstmal ist es ein traditionell eingerichtetes japanisches Hotel bzw. Gästehaus. So haben wir in unserem Zimmer Tatami-Matten und man schläft auf Futon. Wir haben Blick in die Berge, können das Fenster weit offen lassen und den Zikaden lauschen. 

 




Was kann so ein Ryokan noch? Es hat einen Onsen. Dieser sogar eine privaten. Also eine heiße Quelle, die in ein Bad angeleitet wird. Normalerweise für Frauen und Männer getrennt, hier kann man sich jedoch privat anmieten. Zuerst muss man auf kleinen Hockern Platz nehmen und sich gründlich waschen. Dann setzt man sich nackt in das in ca. 42 Grad Celsius heiße Becken. Es ist wie eine Sauna. 

 



In unserem Ryokan gibt es ganz viele gemütliche Sitzecken und Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und eine extra für Mangas. Man kann auf einer Terrasse am Lagerfeuer in Hängematten liegen und bekommt den ganzen Tag Getränke und Snacks. Ab 19 Uhr kann man sogar Bier, Sangria, Whisky und Pflaumwein trinken. Morgen gibt es japanisches Frühstück. Es kostet schon arg viel, aber das Ambiente ist jeden einzelnen Euro wert. Es ist so entspannend hier. Anzugsordnung ist übrigens ein Yukata. Quasi eine Mischung aus Jogginganzug (vom Anlass her) und Bademantel (von Aussehen her). 

 

Hakone Yutowa