Montag, 31. Juli 2023

Yokohama - vom Fischerdorf zur Weltmetropole

 Hakone, Yokohama nach Shibuya


Japaner sind anscheinend Frühaufsteher. Ab um 7 Uhr gibt es im Ryokan Frühstück. Bereits kurz vor 7 Uhr ist das Restaurant schon brechend voll. Mit einem etwas weinenden Auge verließen wir heute Morgen Hakone und den Mount Fuji. Vier Zugfahrten später, die teilweise am Meer entlang führten, befanden wir uns in der City von Yokohama, der zweitgrößten Stadt des Landes. 







Die Großstadt ist sofort zu spüren. Alte Traditionen verschwinden und Yokohama zeigte sich als eine junge und hippe Stadt, die wirklich sehr viel Potenzial hat, eine der schönsten unserer Reise zu werden. Als erstes verschafften wir uns einen Überblick im Harbour View Park, der wie es der Name schon sagt, einen Blick über den Hafen und die Bucht freigibt. 

 

verwirrend



Gundam Base



Auch der Yamashita Park war wunderschön und man konnte von hier die Gundam Base sehen, einen 18 Meter hohen Roboter aus einer Anime Serie von 1979 und das alte Schiff Hikawa Maru von 1930, quasi die Titanic der Japaner. Und wieder hattest du auch hier nicht das Gefühl in einer 3.7 Millionenmetropole zu spazieren. 

 






Drei Straßen weiter standen wir im größten Chinatown von Japan. Hier wechseln sich Restaurants mit Dumplingverkaufsständen, Souvenirläden, Wahrsagern und Bubbletea Kiosken ab. Wir gönnten uns erstmal ein 5 Gänge Mittagsmenü mit Suppe, Frühlingsrollen, Schwein süß-sauer und Sojapudding für gerade mal 6.75€ pro Person und es war köstlich. 

 







Fun Fact: Krankenwagen fahren hier nicht einfach mit Blaulicht und schalten ggf. das Martinshorn zu. Hier gibt es obendrauf noch eine Lautsprecheranlage, die der CoPilot bedient, um alle auf der Straße nochmal eindringlich darauf hinzuweisen, sich endlich aus dem Weg zu machen. Außerdem stand die Polizei heute mit einer Kampagne gegen Betrüger am Hafen und hat hübsche Fächer verteilt. 

 








Japaner lieben Feuerwerkfestivals im Sommer, wobei manchmal bis zu einer Stunde lang der Himmel in leuchtenden Farben erstrahlt. Heute Abend ist der Hafen von Yokohama dran. Deswegen saßen die Menschen bereits nachmittags in den Parks auf Picknickdecken, um den besten Platz für abends zu sichern. 

 




Spieluhren

Brickwarehouse


Besonders schön war auch die Gegend um die Brickwarehouses, die alten Handelshäuser der Seefahrer. Auch heute noch findet man hier hübsche kleine Geschäfte aus aller Welt, z.B Cremes und Seifen aus Italien oder Lampen aus dem Orient. Sogar einen Laden, der voll war mit Spieluhren in unterschiedlichen Varianten. 

 





der ist wirklich so mini















Ein Highlight der Stadt ist das Cup Noodle Museum, der über 50 Jahre alten japanischen Marke für Instantnudeln. Im Park daneben konnte man sich einen Platz unter Pavilions anmieten und gemütlich mit Blick aufs Meer grillen. Und noch nicht genug: schräg gegenüber befindet sich das 112 Meter hohe Riesenrad und sogar eine Wildwasserbahn mitten in der Stadt. 

 

Grillplätze




Tsunami Notfallplan

Also an Fotomotiven mangelt es in dieser Stadt überhaupt nicht. Besonders schön ist auch die Seilbahn, die quer durch das Hafenbecken schwebt. Seit Fukushima dürfen anscheinend hier auch keine Informationstafeln zum Verhalten bei Tsunamis fehlen, z.B welcher Bereich definitiv überflutet sein wird. 







Wir stiegen in den Regionalzug und landeten 30 min später in Tokio, genauer im Stadtteil Shibuya. Hier tobte das Leben und dieses Mal fühlen wir uns wirklich wie unter Millionen. In Japan nimmt das Wort Rushhour neue Dimensionen an und Japaner sind quasi immer in der Rushhour. Morgens strömen sie im Anzug aus den Bahnhöfen, mittags in die Konbinis und abends in die Restaurants, wo sie ordentlich Schlange stehen. 

 

Nippon Maru

Stativpark für das Feuerwerk 

Aussicht aus Hotel über Shibuya 

Von Japans Ordnung, Zurückhaltung und überfreundlichen Art ist hier nichts mehr übrig geblieben. Hier herrscht Chaos. Naja japanisches Chaos. Kein Vergleich zu Bangkok. An der großen Kreuzung, der Shibuya Crossing laufen zeitgleich bis zu 3.000 Menschen in 6 Richtungen über eine Kreuzung und erstaunlicherweise funktioniert das super. 

 

Notfall- WC für den Fahrstuhl 


Shibuya Crossing


Wir suchten nach einem ruhigen Ort und erklommen den Dachgarten des Shibuya Parco. Als wir wieder unten angekommen sind, mussten wir feststellen, dass dieser ganze Hype um Shibuya und den Neonlichtern eine Täuschung ist. Um 20 Uhr schließen hier die Läden wie in einer kleinen ländlichen Kreisstadt. Wirklich sagenhaft.