Montag, 24. Juli 2023

Kyoto - Gion Matsuri…

 Kyoto

Heute war bereits 4:30 Uhr die Nacht zu Ende und zwar gewollt. Kyoto kann man nur genießen, wenn man es für sich alleine hat. Und es war ein fantastischer Morgen in dieser ehrwürdigen Stadt zwischen unzähligen Tempeln und traditionellen Holzhäusern. 

 




Einzig die kleinen Müll-LKWs waren in den Gassen unterwegs, um entweder Pappe, Restmüll oder Plastik einzusammeln. Bereitgestellt wird der Müll in Beuteln vor dem Haus, welcher mit einem großen Netz bedeckt ist, damit es nicht so unordentlich aussieht oder durch die Gegend fliegt. Abfuhr ist jeden Tag. 

 





Es war so friedlich. Die Sonne ging langsam auf und blinzelte über die Bergkuppen. Nur vereinzelte Menschen waren unterwegs mit demselben Ziel wie wir: Fotos machen, so z.B von der Yasaka Pagode und den wunderschönen alten Gassen. 






Wir erreichten unser morgendliches Ziel, den Kiyomozu-dera. Dies ist eine Tempelanlage hoch oben in den Bergen mit Blick über Kyoto. Der japanische Ahorn überall ist wundervoll und die aufgehende Sonne färbt die Pagoden und Tempel in ein leuchtendes Rot. 

 






Es ist bereits 9 Uhr und noch immer sind alle Tempelanlagen in den Hängen von Gion sehr leer. Dafür kreisen Hubschrauber über der Stadt, die mit Sicherheit für die Ordnung beim großen Gion Matsuri sorgen, wo die Menschen wahrscheinlich alle sind. 

 






Und genau zum Gion Matsuri, einem der drei bedeutendsten Feste des Landes, machten wir uns auf. Naja zu einem Festumzug des Matsuris, wo tragbare Schreine und Prunkwagen durch die Straßen gezogen werden, unter Beobachtung von tausenden oder eher wahrscheinlich hunderttausenden Menschen entlang der großen Hauptmagistrale. 

 



Rückbau der Ampeln 



Wir standen also nun 2,5 Stunden bei 35 Grad in der prallen Sonne mit ausreichend Getränken und Hüten, fachsimpelten mit japanischen Herren über Kameras und Geishas bevor die ersten Umzugsteilnehmer anrollten. Und es war fantastisch. Zuerst kamen aus einer Richtung kleinere tragbare Schreine und Wägen mit wunderschönen traditionellen Kostümen. Ob es originale Geisha und Maiko waren, wissen wir nicht. 

 





Dann kamen 25 Meter hohe Holzwagen mit Rädern so groß wie diejenigen von denen sie gezogen wurden. So ein Wagen hat ein Gewicht von bis zu 12 Tonnen und benötigenden 30-40 Mann um ihn fortzubewegen. Interessant wurde es wenn die Straße eine Abbiegung nahm. Mittels Bambusbrettern und Wasser, Keilen, Seilen und Manneskraft, eingeläutet durch einen zeremoniellen Fächergesang, wurden die zig Tonnen Schritt für Schritt in die richtige Richtung geschoben bzw. gezogen. 

 

Kehrtwende 






Es war Zeit der Hitze zu entfliehen. Es dauerte keine halbe Stunde bis der Verkehr in Kyōto wieder normal floss. Selbst die abmontierten Ampelanlagen waren wieder an ihrem Platz. Japanische Effizienz eben. Wir sagen es immer wieder. 

 




Burg Nijo



Wir liefen so weit uns die Füße trugen, umso viel wie möglich von der Stadt zu sehen. Sie ist voll von geschichtsträchtigen Bauwerken und Unesco Weltkulturerbestätten. Und es ist toll vor Sonnenuntergang zu zuschauen, wie die Maiko (Geisha in Ausbildung) in Gion zur Arbeit gehen. Sie sehen so wunderschön aus.