Sonntag, 30. Juli 2023

Fuji-san im Schwefelduft…

Hakone

 

Heute Morgen genossen wir unser japanisches Frühstück, was mit dem europäischen wirklich wenig gleich hat. Es gibt Dumplings, Ramen, Misosuppe, gegrillte Makrele, eingelegtes Gemüse, Wakame, Congee usw. und die landestypischen Basics wie Eiersalat und Frenchtoast. 




Schwefelfelder


Wir nahmen die Standseilbahn zur Sounzan Station, wo die erste Seilbahn über den Krater des Owakudani losfährt. Ehe wir uns umsehen konnten, fuhren wir steil nach oben eine Kraterwand hoch und schwebten plötzlich über aktiven Schwefelfelder. Überall dampfte es. In der Seilbahn selbst befanden sich kleine Sauerstoffflaschen, die man bei Bedarf inhalieren sollte. 


Mount Fuji




Und noch während wir den schwefelgelben Krater bewundern, steigt rechts von uns der Mount Fuji in seiner vollen Schönheit empor. Kein Wunder, dass er so dominant die Landschaft überragt. Die höchste Erhebung im Umkreis liegt über 2.200 Meter tiefer als der majestätische Vulkankegel, der nahezu perfekt aussieht. 

 






Der große Hype hier sind in Schwefel gekochte Eier, welche ihre typische schwarze Farbe dadurch erhalten. Hier oben bekommt man auch Eier- und Vulkaneis, was wahrscheinlich mit Kohle gefärbt wurde. Die Zunge war nachher zumindest schwarz. Die seismischen Aktivitäten werden hier ständig geprüft und Sicherheitshinweise sagen dir, dass du in ein Gebäude rennen sollst, wenn ein Vulkan ausbricht. 



Da ist nichts mehr grün. 


re. Mt. Fuji, li. Lake Ashi




Nachdem wir eine Weile den Mount Fuji bestaunten, den am Morgen nur ein Wolkenschleier umgab, machten wir uns auf die nächsten zwei Abschnitte der Seilbahn, neben uns stets der majestätische Berg. Die letzte Station ist der Ashi-Lake, ein Vulkansee. 

 





Hakone Schrein

Für Touristen, die sich schon immer wie Meuterer auf dem Meer fühlen wollten, wurden hier große Schiffe ins Wasser geparkt, die das Piratenleben simulieren. Eigentlich völlig kitschig und unpassend. Aber irgendwas hatten diese Kolosse. Vor allem verschafften sie uns Ruhe, da fast niemand die 8 km am See entlang zum nächsten Ort lief. 

 







Unterwegs  trafen sogar auf Rehe, die sich von uns nicht stören ließen, obwohl wir neben ihnen standen. Als wir zurück in der Zivilisation waren, wurden wir wieder einmal Zeuge eines Phänomens, wo man nur noch den Kopf schütteln kann. Wir kamen an dem Hakone Schrein mit einen gewaltigen roten Tori, der direkt im Wasser des Ashi Lakes steht. Um ihn herum bildete sich eine ca. 150 Meter lange Schlange, an der man nach Schätzungen und Hochrechnungen 60 min anstand. Warum? Um ein Selfie zu machen. Es macht einen echt fassungslos. 

 






Wir hatten Hunger und manchmal muss man japanische Prinzipien brechen. Wir hatten keine Lust mehr auf Soba, Tempura und Co. und holten uns im Kombini Sandwiche, Gemüsesticks (gibt es hier kaum, Obst und Gemüse ist sehr teuer) und ein Chui. Da man dort nicht essen konnte, setzen wir uns auf die Stufen am See mit der perfekten Aussicht auf den Tori und die Spitze des Mount Fuji am Horizont. Es dauert wirklich keine 5 min bis wir umzingelt von Deutschen diesen Platz, der gerade noch völlig leer war, weil Japaner sich bei der Hitze nicht draußen hinsetzen, teilen mussten. 






Wir liefen durch den Onshi Hakone Park mit seinen riesigen Zedern, die auch irgendwo in Kanada stehen könnten. Wir nahmen schließlich den Bus zurück in unseren Ryokan, wo wir uns in unsere Yukata schmissen und die Füße in den Onsen steckten. Die letzte Entspannung vor Tokio.