Dienstag, 11. Juli 2023

Tokio - Service ohne Menschen…


Heute verbringen wir unseren vorerst letzten Tag in Tokio, bevor wir für das Ende unserer Reise die Stadtteile Ginza und Shibuya als Ausgangspunkt für weitere Entdeckungen der Metropole ausgesucht haben. 

 




Wir waren wieder sehr zeitig wach. So zeitig, dass wir es endlich schafften das hoteleigene Badesalz zu testen. Gegen 6:30 Uhr brachen wir dann auf. Um diese Zeit ist das Spazieren eine Freude: 26 Grad und die Sonne ist in ihrer Intensität gerade noch so auszuhalten. Menschen sind so und so kaum welche, außer an den Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten. 

 


Fried Rice


Wir liefen durch die kleinen Straßen, die so schön sind, weil keine Autos die Sicht versperren. Diese stehen nämlich üblicherweise in Japan nicht am Straßenrand geparkt. Das heißt, man hat stets wunderschöne Fotomotive und der Verkehr ist hier in diesem Teil so und so sehr gering, sodass der morgendliche Spaziergang noch schöner war. 

 

Asakusa Schrein 

Abkühlung 


Wir entdeckten wundervolle idyllische kleine Tempelanlagen, die plötzlich in ihrer ganzen Schönheit vor uns lagen. Bonsai Bäume zierten den Weg und riesige Kois brachten Farbe in diese reizende Szenerie. Wir ließen uns nebenan in einem kleinen Park zum Frühstück nieder, der sogar über Toiletten und einen Trinkwasserbrunnen verfügte. So, wie die meisten öffentlichen Orte in Japan wahrscheinlich. 

 




Wir gingen einkaufen. Für Nachtschwärmer und Frühaufsteher hat Don Quijote, eine sehr beliebte Kette für Kram aus ganz Japan, vorgesorgt. Hier ist nämlich 24 Stunden lang geöffnet. Und so zeitig gingen, außer uns, nur wenige einkaufen. Als wir den berühmten Asakusa Schrein erreichten, war es hier natürlich erstmals wieder so richtig voll. Aber es war immer noch ruhig und geordneter gegenüber Erlebnissen in anderen Ländern mit Menschenmassen. 

 

Stempelheft zum Sammeln



Den Schrein besichtigten viele Familien auf ihre eigene Weise, nämlich angezogen in traditioneller Kleidung, die man sich hier überall leihen kann. Ich frage mich nur, wie man bei der Hitze mit den Sandalen aus Holz, überhaupt einen Schritt vorwärts kommt, ohne ständig wegzurutschen. Aber es scheint zu funktionieren und sie sehen so toll aus. 

 

Kura Sushi



Japan ohne Sushi zu essen, kann nicht funktionieren und deswegen besuchten wir heute eines der beliebten Restaurants, welche das Essen auf Schienen anfährt. Wir haben es geschafft, während der gesamten Aufenthalts keinen Kontakt mit Menschen haben zu müssen, so ausgeklügelt ist dieses Land. Alles ist voll automatisiert. 




Du meldest dich an einem PC an, dass du einen Sitzplatz haben möchtest. Wenn deine Nummer dran ist, gehst du zu einem Terminal und bekommst zugeteilt, wo du sitzt. Dort hast du ein Tablet mit bunten Bildern, während die ganze Zeit das Sushi an dir vorbeifährt. Du wählst, was du möchtest und binnen 5 Minuten kommt der Teller auf der oberen Schiene angefahren und wird durch das Tablet angekündigt. Am Tisch hast du Matchapulver, Teewasser, Sojasoße, Besteck und Ingwer. Wenn du fertig bist, schiebst du die kleinen Teller noch in einen Automat, der dich an einem Spiel teilnehmen lässt, bis du mit einem QR Code an die Kasse bezahlen gehst. Fantastisch.

 

Kappabashi Straße 

Replika

Beim Tempel besuchten wir noch die kleine Dachterrasse der Touristeninfo im 8. Stockwerk, von der man einen weiten Blick über die wunderschöne Anlage hatte. Nun sind wir auch Besitzer einen Stempelheftes. Überall in Japan kann man diese nämlich sammeln, ob in Bahnhöfen, Schreinen oder anderen Attraktionen. 

Schirmleihstation

Ramen-Wahl-Bar



Bevor wir erstmal eine Pause vor der Mittagshitze machten, schauten wir uns die Kappabashi Straße an, welche berühmt ist für Haushaltswaren, japanische Messer und vor allem Repliken von Lebensmitteln und Gerichten. Diese sind nämlich, ähnlich wie in Südkorea, häufig so in Vitrinen beworben und nicht in einer Speisekarte zu finden. Sieht täuschend echt aus. 

 

Ameyoko Shopping District



Gaming 

Den Abend verbrachten wir im Ameyoko Shopping District, einer bunten Glitzerwelt gleich neben dem Bahnhof von Ueno. Jetzt wundert uns gar nicht mehr, dass Menschen mit vielen Koffern dieses Land wieder verlassen. Es gibt ja auch alles, was es bei uns nicht gibt und man sicherlich hin und wieder denkt, dass man die Dinge gebrauchen kann. 

 



Feierabend 

Auf der Toilette in einem Kaufhaus würde wieder klar, dass Sprache eigentlich nie eine Barriere zwischen zwei Menschen sein kann. Ich habe mich 10 Minuten lang „unterhalten“ können, ohne das einer ein Wort Japanisch, Deutsch oder Englisch sprach. Es ist eigentlich so einfach. 

 


Deswegen fehlt die Motorhaube. 


Zum Abendbrot gab es heute eine große durchsichtige Plastikschüssel und eine Metallzange. Das langte aus, sich seinen eigenen Ramen zusammenzustellen, in dem man sich die Zutaten von einer Bar aussuchte. Der Ort hier ist irgendwie fantastisch und ähnelt eher Bangkok als dem aufgeräumten Tokio. Besonders beeindruckend ist die Metro, die hier oberhalb deines Kopfes vorbeizieht.