Samstag, 22. Juli 2023

Osaka - nicht von dieser Welt…

Osaka


Nachdem wir um Osaka Namba alles Wesentliche entdeckt haben, wollten wir in den Norden der 2.7 Millionen Stadt. So wie wahrscheinlich jeden Touristen in Osaka, zog es uns zum berühmten Schloss der Stadt, dass umgeben von einem weitläufigen Park ist. Dort mussten wir feststellen, dass wir in einem Land angekommen sind, wo die Natur lauter ist als die Menschen. Die Zirkaden zirpen so laut, dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Aber es ist total schön.




Osaka Castle


Wir suchten uns ein Café im Park, wo man draußen sitzen konnte. Hier ist das tatsächlich nicht einfach, weil Außengastronomie quasi nicht vorhanden ist. Die Burg selbst ist wunderschön gelegen und thront 55 Meter über der Stadt. Es war wahnsinnig voll hier und schon änderte sich die ruhige japanische Mentalität in lautes Geschrei der Chinesen, die hier wirklich mehr als auffallen, weil sie einen riesigen Kontrast bilden. 

 





Wochenende in Osaka heißt, dass sich das Straßenbild verändert. Büroangestellte in ihrer Einheitskleidung sind auf Pause gesetzt und die Menschen verbringen ihre Zeit draußen. Sehr gern scheinen sie Fahrrad zu fahren. Dafür gibt es sogar eine Sonnenschirmhalterung. Leider gibt es keine Regeln wo man fährt, auf welcher Straßenseite man fährt usw. So ist für Fußgänger das Laufen auf Gehwegen manchmal nicht ganz ungefährlich. 

 

typische Einkaufsstraße

Koreanisch 



Wir liefen einfach durch die Straßen ohne ein konkretes Ziel. Da es im Sommer drückend heiß ist und im Spätfrühling eimerweise gießt, gibt es in Japan viele überdachte Einkaufsstraßen, die ein perfekter Zufluchtsort gegen die Hitze sind. Hier kann man meist auch sehr gut essen und in kleinen Geschäften stöbern. 

 


Uniqlo Flagship Store

Umeda Sky


Irgendwie war heute die Luft raus. Wir waren müde und die Sonne prasselte auf uns ein. Da kommt ein Park genau richtig, um einen kleinen Mittagsschlaf zu machen oder Jugendliche zu beobachten, die sich mit insgesamt 30-40 Leuten zum gemeinsamen Tanzen treffen. Die Stadt ist am Wochenende wirklich eine völlig andere. Überall entdeckt man gemeinschaftliche Aktivitäten. 

 





Japan ist auch das Land des Anstehens. Zumindest, wenn es ums Essen und die allgemeine Ordnung im öffentlichen Fern- und Nahverkehr geht. Überall bilden sich lange Schlangen, umso besser das Lokal, umso länger die Schlange. Und alle warten. Es hält niemanden davon ab.  

 






Im Stadtteil Umeda war die Hölle los. Alles waren zum Shoppen unterwegs, weil sich hier die riesigen Einkaufszentren ober- und unterirdisch stapeln. Wir liefen mit dem Strom zum Umeda Sky Building. Dieses Gebäude ist über 170 Meter hoch und die oberen Etagen sind über Rolltreppen erreichbar, die im Freien liegen und nur von Glas begrenzt werden. 

 




Als wir eigentlich den Zug an der Osaka Station nehmen wollten, blieben wir hängen und kamen aus dem Staunen und ungläubig Gucken nicht mehr heraus. Auf dem riesigen Vorplatz waren hunderte Menschen, die einer japanischen Trommelperformance auf einer mehrstöckigen Bühnen lauschten. Kurz danach waren es ca. 40 älteren Menschen in traditioneller Kleidung, die sangen und tanzten. Fast alle im Publikum kannten die Choreografie und tanzten mit. Es war so toll anzusehen. 

 





Wir fuhren mit dem Sonnenuntergang zurück in unserer Wohngegend. Das goldene Licht, welches die Stadt umgab war fantastisch und die Sicht aus dem letzten Wagon ebenso. Nachdem wir noch eine kleine J-Pop Darbietung auf einem Vorplatz erleben durften, war dieser aufregende Tag auch schon wieder zu Ende. Immerhin waren wir heute fast 12 Stunden in der Stadt unterwegs.