Heute begann unser letzter Tag in Dänemark. Wir hatten kein konkretes Ziel, sondern wollten einfach Richtung Süden kommen. Aber selbst die reine Fahrt ist eine Augenweide – vor allem dänische Häuser mit dem Reetdach sind wundervoll in der Dünenlandschaft anzusehen.
Abgesehen von unserer letzten Nacht in Island und vielleicht noch 1–2 wenigen Ausnahmen ist das Campingerlebnis, das man hier hat, nicht mit dem zu vergleichen, was wir die letzten drei Wochen erleben mussten. Kurz – es war total schön, hier zu sitzen und noch diesen fantastischen Sonnenuntergang zu genießen.
Die Nacht war wunderbar ruhig und irgendwie haben wir uns an das Faulenzen gewöhnt. Wir hätten noch ewig mit der Norröna weiterfahren können. Dies hätten wir bei der Hinfahrt auf die Färöer Inseln auf gar keinen Fall gesagt und wären froh gewesen vom Schiff runter zu kommen.
Wir hatten eine wundervolle letzte Nacht auf diesem herrlichen Campingplatz. Und tatsächlich macht es etwas aus, wenn Familien sich auf einem Platz niederlassen oder Stop & Go Camper, die 21:00 Uhr kommen und 7:00 Uhr wieder weg sind. Das schafft total viel Unruhe und so genossen wir immer die Zeit bis dahin und verzogen uns dann ins Bett, wenn sie kamen.
Bloß gut hat sich der Regen in der Nacht beruhigt, sonst wären wir von unserer Wiese wahrscheinlich nicht mehr runtergekommen. Der Blick aus dem Fenster war erst mal ernüchternd. Eigentlich sollte die Sonne scheinen, aber wieder hangen wir im dicken Nebel fest.
Die Nacht dachten wir, unser Caddy stürzt die Böschung runter oder das Dachzelt neben uns, kracht in die Windschutzscheibe, so sehr hat es gestürmt und wie aus Eimern geschüttet. Wir nutzen die Regenpause am Morgen, um alles zusammen zu packen, und fuhren an das Vesturhorn, eines der fotogensten Orte Islands.
Wie wir gestern noch erfahren haben, ist dieses Wetter, was fast über die ganze Insel verteilt liegt, eine große Gaswolke aus Schwefeldioxid. Mittlerweile wohl auch mit Grenzwerten, wo man sich draußen schon eine Atemschutzmaske aufsetzen sollte. Und gestern war genau an der Stelle der Himmel wieder klar, wo laut Karte die Wolke endete.
Tja, irgendwann musst du es uns auch mal mit dem schlechten Wetter erwischen. Wenn es doch wenigstens geregnet hätte, aber dafür hatten wir eine dicke und undurchdringbare Suppe. Vor uns lagen Gletscher, rechts von uns das Meer und nichts davon haben wir gesehen. Wenn du das über Stunden hinweg hast, ereilt dich die Küstennebeldepression.
5:30 Uhr war heute bereits die Nacht zu Ende, denn wir hatten für 7:00 Uhr einen Beauty Termin vereinbart. Wir fuhren also in Vogar nichtsahnend los durch ein Lavafeld. Auf einmal sahen wir in weiter Ferne Rotes in die Luft spritzen. Hä? Wir dachten, der Vulkan hat sich wieder beruhigt. Das sieht aber nicht nach Ruhe aus. Man konnte deutlich die Lava in die Luft gehen sehen. Die Fissur formt sich langsam in einen richtigen Kegel, haben wir später nachgelesen.
Wir fuhren durch ein gewaltiges Geothermalfeld. Überall raucht es in der Landschaft und formte skurrile Wolken und Nebel. Lavafelder soweit das Auge reicht, die mit gelben Moos bewachsen waren. Eine wirklich unwirkliche Welt hier oben auf dem Pass. Durchzogen ist die Landschaft von dicken Rohren, die das heiße Wasser Richtung Reykjavik transportieren.
Das Wetter heute Morgen, isländisch. Naja, so genau können wir das eigentlich gar nicht sagen, weil wir bis jetzt immer sehr gutes Wetter hatten. Es regnete zumindest. Dies hielt aber die blöden Mücken fern. 5:30 Uhr suchten wir die Dusche auf, weil das wohl die einzige Zeit ist, wo du deine Ruhe hast. Allerdings sind wir noch mal eingeschlafen und für unsere Verhältnisse heute sehr spät los gemacht.
Das Gute an unserem Caddy sind vor allem die getönten Scheiben. Es war wunderbar gestern die Isländer zu beobachten, wie sie aus einem kleinen, flachen Anhänger eine Campingstadt erbauten. Erst wird das ganze Gestell hochkurbelt und auf einmal befindet sich darunter ein ausziehbarer Pavillon. Dann werden die Seitenteile weggeklappt und schwupps gibt es auch noch Schlafplätze für vier Personen rechts und links, die mit einer Stütze an der Achse befestigt sind. Jetzt noch das gigantische Vorzelt, welches mit Luft zum Stehen gebracht wird. Das Ganze bekommt noch eine Tür und fertig ist das Island Campingerlebnis. Allerdings baut man das sicher nicht jeden Tag auf und ab.
Kaum öffneten wir am Morgen die Autotür, kamen die Küstenseeschwalben schon wieder im Sturzflug auf uns zu. Also nichts wie weg. Wir kamen an einem Canyon. Naja, sagen wir eher nicht Schlucht dazu, sondern eine Felsspalte, die circa 50 m hoch war. Tatsächlich konnte man über einen kleinen Flusslauf auf Steinen dort hineinkriechen. Es war schon ziemlich abenteuerlich, mitten im Berg zu stehen und kaum noch Sonnenlicht zu sehen.
Heute bin ich das erste Mal mit T-Shirt aus dem Auto gekrochen. Es versprach also wunderbares Wetter zu werden. Bis zu unserem ersten Highlight waren es auch nur wenige Meter – dem Kirkjufell Mountain mit gleichnamigen Wasserfall. Wenn man Influencer ist, muss man zeitig aufstehen. Bereits 7 Uhr rannte da jemand mit Stativ, Handy und Kleid durch die Gegend. Wenn sie mit dieser harten Arbeit, und das ist sie wirklich, Geld verdienen können, ist das in Ordnung, aber anderen minutenlang die Aussicht zu versperren, ist Mist.
Der gestrige Abend war wirklich fantastisch. Während wir in der Sonne gesessen haben, jagten die Robben am Ufer nach Fischen. Für uns ging es heute weiter durch zerklüftete Fjordlandschaft mit schärenähnlichen Inseln. Die Ebbe verwandelte das Meer in eine surreale Landschaft. Ortschaften gab es fast keine.
Der Tag begann heute für uns wieder sehr zeitig. Wie wir später feststellen mussten, eigentlich immer noch zu spät. Wir fuhren eine sehr abgelegene Schotterstraße. Das Gebiet war schon ziemlich beängstigend. Kein Mensch war hier und die Straße wirklich schlecht. Auf einmal tat sich der gigantische Dynjandi Wasserfall vor uns auf, der größte der Westfjörde mit einer Fallhöhe von 100 m über verschiedene Kaskaden.
Wir kamen heute Morgen nur ein paar Kilometer bis wir an einer Brücke Halt machten und ausstiegen. Auf einmal sahen wir eine Robbe an den Felsen entlang schwimmen. Wir liefen über die Brücke und realisierten erst dann, dass ich im Wasser unzählige Papageientaucher tummelten. Bis jetzt haben wir sie ja immer nur auf Land gesehen, aber sie beim Fischen zu beobachten, war was besonderes.
Um 7:00 Uhr erst aufzustehen war ein Fehler, der uns nicht noch mal passieren wird. Dadurch dass es hier nie dunkel wird, sind alle zeitig wach und demnach steht man ewig überall an. Außerdem sind alle bereits unterwegs. Dabei sind die Morgen am schönsten.
Die ersten Kilometer am Morgen gingen durch Weideland. Aber hier stehen keine Kühe, sondern Pferde - viele Pferde bis zu 50 Tiere, auf riesengroßen Weiden. Wir bogen in ein Tal ab, um eine kleine Siedlung zu besuchen. Wir mögen es eigentlich nicht die gleiche Strecke noch mal zu fahren und sind immer dankbar, wenn es andere Wege gibt, die uns auch wieder auf die Hauptstraße führen. Plötzlich befanden wir uns jedoch auf einer buckligen Schotterpiste mitten im Weideland. Kurze Zeit später waren wir umringt von 20 Pferden. Verrückt!
Am Morgen schauten wir uns Akureyri an. Mit über 20.000 Einwohner ist die Stadt die viertgrößte des Landes. Wir besuchten den botanischen Garten und schauten uns die wunderschöne Altstadt an. Die besteht natürlich aus alten Holzhäusern.
Die 5°C Temperatur waren aufgrund der Sonne heute Morgen kaum zu merken. Und so ist es immer hier. 16°C fühlen sich an wie zu Hause 25°C. Die Sonne hat eine extreme Intensität in Wärme und Licht. Außerdem erfreuten wir uns an der wohl wärmsten Dusche, die es geben kann. Die Heizung bollerte auf 5. Naja, die Region biete ich ja genug natürliche Wärme.
Der Morgen begann wie immer zeitig und bereits vor 7:00 Uhr. Wir haben uns angewöhnt, vor allen anderen loszumachen und vor allen andern da zu sein, dass sichert dir die Sehenswürdigkeiten für dich alleine und die besten Stellplätze auf dem Campingplatz.
Wir verließen Porshöfn ziemlich zeitig am Morgen, weg von der Küste über einen Pass mit Vulkangestein und landeten in Raufnarhöfn. Die Ortschaft sieht so aus, wie man sich die die Arktis vorstellt. Dies ist übrigens auch die nördlichste Stadt des Landes. Es ist grau. Es gibt eine kleine Fischerhafen, ein paar Häuser und den obligatorischen Campingplatz neben der Kirche.
Da liegst du am Morgen bei 8° Celsius, mit offenen Türen in einer dicken Decke und lässt dir die Sonne aufs Gesicht scheinen. So begann also unser Morgen, bis sich der dicke Küstennebel eisig wie ein Handtuch über die Bucht warf.
Die Nacht war sehr ruhig. Nicht zu vergleichen mit der Fahrt auf die Färöer Inseln. Wir haben also bestens geschlafen und Island begrüßte uns mit herrlichem Sonnenschein und einem spiegelglatten Ozean als wir in den Fjord hinein abbogen.
Heute Morgen verabschieden wir uns von unserem Zeltplatz in Torshavn. Gestern sind sogar noch Chinesen mit dem Motorrad angereist. Das war eine ziemlich weite Fahrt. Das Wetter war heut bestens 15°C herrlicher Sonnenschein und wir haben den Teil erkundet, wo wir letztens abgebrochen haben.
Die Färöer Inseln weckten uns heute mit wunderschönem Sonnenschein die 20°C dazu muss man sich denken. Obwohl wir heute einen Hitzerekord hatten. Immerhin zeigte das Thermometer 15°C an. Komischerweise haben die Menschen hier Kumquats und Zitronen in Töpfen auf der Veranda stehen. Wie das funktioniert? Keine Ahnung!