Donnerstag, 3. Juli 2025

Färöer - Tschüss du kleines Juwel …


Heute Morgen verabschieden wir uns von unserem Zeltplatz in Torshavn. Gestern sind sogar noch Chinesen mit dem Motorrad angereist. Das war eine ziemlich weite Fahrt. Das Wetter war heut bestens 15°C herrlicher Sonnenschein und wir haben den Teil erkundet, wo wir letztens abgebrochen haben. 


Gut, dass wir zurückgefahren sind, denn heute eröffnete sich wahnsinnige Ausblicke tief in den Fjord hinein. Ganz oben findet man das einzige Gefängnis der Insel. Dort können zwölf Häftlinge unterkommen, deren Arrestzeit weniger als 18 Monate ist. Der Rest wird nach Dänemark verschifft. Das Gefängnis selbst hat eine perfekte Lage mit Aussicht in das tiefe Tal, eine Minigolfanlage und es fügt sich wunderschön in die Landschaft mit einem Grasdach. Aber irgendwie ist dies bei jedem Gebäude hier. Firmensitze sehen aus wie nordisch, gestylte Hotels in exponierter Lage.



Alle Orte auf den Färöer Inseln sehen sich ziemlich ähnlich. Es stehen circa fünf bunte Häuschen, eine imposante Kirche und natürlich der obligatorische Fußballplatz. Verkehrsmittel sind hier nicht nur das Auto oder der Überlandbus, sondern hier wird auch mit Helikopter geflogen.



Wir waren auf der Suche nach dem wohl berühmtesten Wasserfall der Inseln, bis wir uns auf einer steinigen Schotterpiste mit tiefen Pfützen wieder fanden. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass es der falsche Wasserfall war. Tedward muss hier schon einiges leisten und dann ist er noch nie nicht mal auf den Schotterstraßen in Island angekommen.



Der Mulafossur stürzt sich mit seinen 30 m direkt ins Meer. Sehr imposant, aber das war noch längst nicht alles, was es hier zu sehen gab. Wir entdeckten Papageientaucher, viele Papageientaucher an den Klippen. Leider gibt es weltweit Idioten, die meinen, dass eine Absperrung nur eine Empfehlung ist, und hatten nichts besseres zu tun, wie die brütenden Tiere aus unmittelbarer Nähe zu belästigen.



Das erste Mal seit vielen Tagen, dass wir keine Jacke mehr brauchten 14 °C und Sonnenschein sind ziemlich warm. Klingt wenig, man friert aber nicht und in Island erwartet uns ähnliches Wetter. Wir sind gespannt.




Wir passierten den Vaga Airport, also den einzigen wirklichen Flughafen der Insel. Zu unserem Glück startete eines von zehn Flugzeugen am Tag genau vor unserer Nase. Wir fuhren über den Pass zurück nach Torshavn. Es ist gewaltig, wie sich diese gigantischen Wolken in Rekordgeschwindigkeit über die Bergrücken rollen.


Wir holten noch etwas zu essen ein und tankten nochmal das Auto voll, denn in Island erwartet uns der Liter Benzin für circa 0,65 € mehr.  


15:30 Uhr stellten wir uns am Fähranleger an und warteten auf die Norröna, die uns heute Nacht nach Island bringt. Mit uns stehen Kennzeichen aus Bautzen, Niesky und Pirna. Rückblickend fragen wir uns: ist das, was wir die letzten Tage erlebt haben, überhaupt noch landschaftlich zu toppen? Wir werden es sehen, aber die Färöer Inseln sind wirklich einmalig auf dieser Welt.



Pünktlich 17:30 Uhr fuhr der Koloss in den kleinen Hafen von Torshavn ein. Dieses Schiff wirkt hier wie ein überdimensionales Walross im Verhältnis zur Stadt. Begleitet wird sie durch Ruderboote auf denen die Färenger für einen ihrer Nationalsports trainieren. 








Wir hatten das beste Wetter überhaupt, um dieses wundervolle Land zu verlassen. Das Meer war ruhig, die Sonne schien und wir saßen an Deck, während die grünen Inseln an uns vorbei zogen. Amtssprache an Bord ist übrigens Deutsch. Zumindest könnte man es denken. Von den Autos her sind hier mindestens 60% unsere Nationalität, die mit großen Allradfahrzeugen und in Outdoorhosen gekleidet Island erobern wollen.