Samstag, 5. Juli 2025

Island - Angriff der Küstenseeschwalbe …


Wir verließen Porshöfn ziemlich zeitig am Morgen, weg von der Küste über einen Pass mit Vulkangestein und landeten in Raufnarhöfn. Die Ortschaft sieht so aus, wie man sich die die Arktis vorstellt. Dies ist übrigens auch die nördlichste Stadt des Landes. Es ist grau. Es gibt eine kleine Fischerhafen, ein paar Häuser und den obligatorischen Campingplatz neben der Kirche.




Oben auf einem Hügel steht das Arctic Stone Henge. Ein Denkmal des alten nordischen Glaubens. Dahinter gibt es nur noch den arktischen Ozean. Gesäumt ist das Areal von Lupinen. Ein wundervoller Anblick.



Anstatt die asphaltierte Straße zu nehmen, befanden wir uns nun auf einer 50 km langen Schotterstraße entlang der Küste. Die Fahrt ging durch eine Vielzahl von Vogelschutzgebieten. Was für ein Spektakel: Enten, Gänse, Küstenseeschwalben und noch eine Reihe mehr Vogelarten, deren Namen wir nicht kennen. 




Wir entdeckten den Honeymoon See für frisch verheiratete  Schwäne. Diese saßen immer pärchenweise beieinander. Manche flanierten auf dem Fjell, andere schwammen nebeneinander auf dem See.




Wir hielten, um Vögel zu fotografieren, beim Anfahren schlug irgendwas gegen unser Auto und klapperte. Da rutscht dir das Herz schon mal in die Hose, wenn du in so einer abgelegenen Gegend bist. Aber tatsächlich war es nur ein Stein, der sich im Rad verfing. 




Wir erreichen den nächsten Küstenort, Kopasker. Auch hier war ein Vogelparadies und nicht nur das. Während wir frühstückten, lagen sechs faule Robben auf den Steinen an der Küste. Schöner kann ein Ort nicht sein. Perfekt für uns: Robben, Vögel, Lupinen und eine Autowaschanlage. 




Wir hielten am langen, einsamen schwarzen Sandstrand, sammelten Muscheln und mussten ziemlich aufpassen, dass uns die Küstenseeschwalben nicht die Haare vom Kopf fressen. Die waren hier nämlich ziemlich im Tiefflug. Es ist irgendwie beängstigend an einem weiten, einsamen, menschenleer Strand zu stehen und auf den arktischen Ozean zu schauen.




Mit der Ruhe war es dann aber auch ganz schnell vorbei, als wir uns auf dem Weg zum Dettifoss machten, eine der Hauptattraktionen dieser Region. Dies ist aber nicht nur ein Wasserfall, sondern auf einer kilometerlangen Strecke sucht sich das Wasser in einem Grabenbruch seinen Weg.




Natürlich durfte auch hier bei 13°C und Nieselregen die T-Shirt und Turnschuhfraktion nicht fehlen. Bei manchen Menschen fragt man sich wirklich, ob sie jemals in die Wetterdaten von Island geschaut haben. Gutes Schuhwerk war Pflicht, denn man musste über allerhand Steine klettern. Da gibt es doch tatsächlich Menschen in weißen Hosen und Schwimmbadschuhen. 




Wir befinden uns hiermit im Vatnajökull-Nationalpark. Und genau hier an einem großen Canyon stehen wir auf einem Campingplatz. Jede Unterhaltung schallt durch das Tal. Nun ist auch die Sonne wieder rausgekommen und wir sitzen ohne Jacke in Island und genießen den Abend.