Dienstag, 8. Juli 2025

Islands Artic Coast Way …


Am Morgen schauten wir uns Akureyri an. Mit über 20.000 Einwohner ist die Stadt die viertgrößte des Landes. Wir besuchten den botanischen Garten und schauten uns die wunderschöne Altstadt an. Die besteht natürlich aus alten Holzhäusern. 



ein Mülleimer




Aber auch die Neubauten lassen sich sehen. Sie haben riesengroße Fenster, sind im Bungalowstil errichtet, haben einen weiten Blick über das Meer und sind damit lichtdurchflutet. Naja, zumindest ein halbes Jahr lang. Den Rest stehen sie wohl in Dunkelheit. Insgesamt sieht es hier nicht wie in Europa aus, sondern eher wie Kanada, zumindest vom Baustil und den Grundstücken her. Das gefällt uns natürlich noch mehr.




für Islandpullover 


Wir haben uns schon öfter hier gefragt, warum man einen Selbstzahlerkassen im Supermarkt Polnisch auswählen kann oder auf Campingplätzen Anweisung in dieser Sprache stehen. Die die meisten Einwanderer, vor allem in den 1960er Jahren, kamen aus Polen. Das war auch neu für uns.





Wir fuhren weiter auf dem Arctic Coast Way. Er verläuft 900 km entlang des Nordens Islands. Dahinter folgt nur noch der arktische Ozean. Diese Gegend ist genau unseres. Tatsächlich ist es hier ziemlich dünn besiedelt und neben dem Hochland eines der einsamsten Gebiete, die man hier erfahren kann.




Hot Tubs


Die Fahrt heute war wunderbar. Das Meer war zum Greifen nah und man konnte es mit all seinen Sinnen wahrnehmen. Wir passierten kleine Ortschaften, Fischkutterhäfen, saftige Wiesen und schroffe Berge. Die Ortschaften sind immer gleich aufgebaut. Sie beinhalten alle mindestens ein gigantisches Sprungkissen, eine Autowaschanlage, eine Kirche, einen Sportplatz, einen kleinen Supermarkt, oft einen Zeltplatz, eine kleine Marina, E-Ladesäulen und nun vermehrt auch Schwimmbäder mit Außenbecken. Darüberhinaus wedeln überall Pride Flags. 





Wir bogen immer wieder in Fjordarme ein. Hier gab es erstaunlich viel Wald und wunderschöne kleine Naturparks. Instand gehalten werden sie, wie es scheint, durch Freiwillige und Jugendliche, die vielleicht Ferienarbeit machen. Es sind eigentlich nie Firmen, die Unkraut jäten, die Wege in Ordnung bringen oder Gras mähen.





Heute gab es auch zwei traurige Situationen: zwei kleine Tierbabys, die ihre Mama suchten. Zuerst entdeckten wir beim Wandern einen kleinen plüschig dicken Vogel, der außer hopsen noch nichts anderes auf die Reihe bekommen hat. Wahrscheinlich ist er irgendwo aus dem Nest gefallen. Auf der Straße hätten wir fast ein kleines Lamm umgefahren, weil es sich durch seine weiße Farbe so wunderbar in den Mittelstreifen eingefügt hat. Auch dort war seine Mutter weit und breit nicht zu sehen.





Wir kamen nach Siglufjördur, eine Ortschaft, die bekannt wurde durch den Heringsfang in den sechziger Jahren. Und genau so sah es hier auch noch aus - wunderschön nostalgisch. Oder zumindest wurde die Kleinstadt so restauriert, dass die alten Gebäude erhalten blieben.






Die letzten 50 km des Tages gingen durch einsame Landschaft, hoch über dem Ozean entlang eines Bergmassiv. Man fragt sich, warum diese Strecke nicht frequentierter ist, denn der Arctic Coast Way ist wirklich atemberaubend. Andererseits ist man natürlich glücklich, dass die meisten Touristen sich auf dem Golden Circle befinden und die großen Sehenswürdigkeiten abklappern. Dabei liegt häufig die Schönheit im Detail.