Montag, 14. Juli 2025

Island - das Tor zum Mittelpunkt der Erde …


Heute bin ich das erste Mal mit T-Shirt aus dem Auto gekrochen. Es versprach also wunderbares Wetter zu werden. Bis zu unserem ersten Highlight waren es auch nur wenige Meter – dem Kirkjufell Mountain mit gleichnamigen Wasserfall. Wenn man Influencer ist, muss man zeitig aufstehen. Bereits 7 Uhr rannte da jemand mit Stativ, Handy und Kleid durch die Gegend. Wenn sie mit dieser harten Arbeit, und das ist sie wirklich, Geld verdienen können, ist das in Ordnung, aber anderen minutenlang die Aussicht zu versperren, ist Mist.






Die Landschaft auf dieser Halbinsel ist Wahnsinn. Du hast diesen riesigen Gletscher, den Snæfellsjökull, vor Augen und ringsrum erstrecken sich grüne Wiesen mit Sommerblumen, unzählige abseitsgelegene Wasserfälle und das endlose arktische Meer. 







Wir kamen nach Olafsvik wieder ein idyllischer Küstenort. Dort waren bereits Jugendliche fleißig bei der Arbeit, die Ortschaft in Ordnung zu bringen. Wir haben uns übrigens belesen. Ferienarbeit wird durch die Gemeinde organisiert und teilweise staatlich subventioniert. Dies soll die Jugendlichen auf das spätere Arbeitsleben und vor allem auf Unabhängigkeit vorbereiten. Eine wirklich tolle Sache.





Gestern plätschert der Tag so vor sich hin, aber heute kommt ein Highlight nach dem anderen. Das alles bei sagenhaften 26°C. Wir wissen nicht so richtig, ob wir uns darüber freuen sollen, denn schließlich sind wir in Island und wenn man an die Erderwärmung denkt, gruselt es einen.





Im Örtchen Riff war ein riesiges Vogelschutzgebiet. Ratet mal, für welche Art? Richtig, Küstenseeschwalben. Hier freiwillig aus dem Auto zu steigen können auch nur Asiaten, die sich mitten in die Gefahr von oben stürzen, um Fotos zu machen. Wir beobachten das aus sicherer Entfernung in unserem Auto und waren erstaunt über so viel Mut.






Hellisandur nennt sich selbst die Hauptstadt der Street Arts in Island. Tatsächlich waren hier eine Reihe wundervoller Wandmalereien im Ort verteilt. Und es gab ein paar Fun Facts über Serienmörder der Region oder das Jules Verne hier seine Reise zum Mittelpunkt der Erde angetreten hat, da der Vulkan das Tor zur Mitte der Erde
sein sollte. 





Die Snaefellsness Halbinsel ist Schutzgebiet für arktische Füchse. Wir hielten Ausschau. Leider haben wir jedoch keinen einzigen Fuchs gesehen. Dafür tummelten wir uns auf furchtbaren Schotterstraßen, wo auch einmal die Vernunft siegen musste und wir umkehrten. 





Wir besuchten den Snæfellsjökull-Nationalpark, eine Vulkanlandschaft mit zerklüfteter Küste und türkisblauem Meer. Genau hier bestiegen wir auch den Saxholl Vulkan und konnten in den tiefen Krater schauen. 





Besonders schön war der Djúpalónssandur, ein Strand, was früher ein Fischerdorf war. Noch immer liegen Schiffsfrackteile aus dem Jahr 1948 hier. Am Eingang findest du schwere Steine, die früher dazu dienten die Seemannstauglichkeit zu prüfen. Der leichteste war 23 kg, wenn du den geschafft hast zu heben, warst du maximal für die Kombüse tauglich. Das Besondere dieses Strandes war seine rundgelutschten schwarzen Steine.





Wir entdeckten an der Küste, genauer in Arnarstapi, einen hübschgelegenen Campingplatz und entschieden uns hier zu bleiben. Was wir allerdings nicht bemerkt haben, war die Gefahr aus der Luft, die sich später noch so zuspitze, dass eine von uns einen Vogelschnabel im Schädel stecken hatte. 




Wir parkten ab und machten uns auf zu einer Küstenwanderung mit einer Vielzahl an Vogelfelsen. Hier ziehen die weniger gefährlichen Möwen ihre Jungen auf. Was für ein Spektakel. Die Küste war so zerklüftet, dass sich in circa 20 Metern Höhe eine natürliche Steinbrücke formiert hat. Zum drüber gehen, war sie viel zu unsicher. Aber auch hier kommen die mutigen Asiaten ins Spiel, die für ein Selfie ihr Leben riskieren. Wir mussten schnell weg. Wir konnten dort nicht mehr länger zusehen.



Sonne, Küste und jetzt ein eiskaltes Bier. Eine Wunschvorstellung wenn man in Island ist, denn die Realität sieht etwas anders aus. Einen Laden gab es hier nicht. Dieser würde auch gar nichts nützen, denn Alkohol wird nur in staatlich kontrollierten Geschäften abgegeben. Tatsächlich haben wir dies auch so in Kanada und den USA erlebt, was völlig Sinn macht. 

die Brücke

Buckelwalkiefer